Medizintechnik bleibt "die anspruchsvollste Herausforderung" für den Gummikonzern Semperit.

Foto: Semperit/Andreas Hofer

Wien – Der börsennotierte Semperit-Konzern – seinerzeit für die 1983 ausgegliederte, an Continenal verkaufte und 2002 stillgelegte Reifenproduktion in Traiskirchen bekannt – hat seinen Konzernumbau beschleunigt: Jetzt steht vor allem der Bereich Medizinprodukte im Fokus.

Nachdem zuletzt bereits Werke in Frankreich und China geschlossen wurden, wird nun über die Schließung beziehungsweise den Verkauf zweier weiterer Werke in Europa verhandelt, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Der Halbjahresverlust nach Steuern war heuer mit 67,4 Millionen Euro mehr als dreimal so hoch wie im vergangenen Jahr (21,2 Millionen).

Ins Gewicht fielen Wertberichtigungen in der Medizinsparte und hohe Restrukturierungskosten – vor allem bei der Schließung einer Fabrik in China, wo die Produktion im Werk in Shandong bereits gestoppt worden ist.

Zusammenlegungen in Deutschland

Derzeit wird der Semperform-Standort Dalheim mit dem Werk Hückelhoven, beide in Deutschland, zusammengelegt. In Italien wird über den Verkauf des Semperflex-Standorts Roiter verhandelt. In der Sparte Medizintechnik (Sempermed) musste Semperit zuletzt 55 Millionen Euro abschreiben. Diese Sparte bleibt laut dem Vorstand "unsere anspruchsvollste Herausforderung", an der man mit hoher Konzentration arbeite.

Das Management bewertet das Jahr 2018 als "Übergangsjahr". Operativ sei das Ergebnis (auf Basis des bereinigten Ebit) in den ersten sechs Monaten auf das Doppelte gestiegen, obwohl der Umsatz um 2,8 Prozent auf 448,5 Millionen Euro gesunken sei. Wettbewerbs- und Preisdruck haben den Umsatz in der Medizinsparte um 13,4 Prozent gedrückt. Bei Semperflex und Semperform gab es Umsatzzuwächse. (red, APA, 23.8.2018)