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IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi ist angeblich noch am Leben. Das legt jedenfalls eine aktuelle Audioaufnahme nahe, in der eine Stimme, die wie jene des Terrorgruppenchefs klingt, auf aktuelle Ereignisse Bezug nimmt.

Foto: AP

Kairo – Erstmals seit knapp einem Jahr ist wieder eine Audiobotschaft aufgetaucht, die vom Chef der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS), Abu Bakr al-Baghdadi, stammen soll. Die der Extremistenmiliz nahestehende Al-Furqan-Mediengruppe veröffentlichte am Mittwoch die Aufnahme. Baghdadi ruft darin seine Anhänger zum Durchhalten auf. Der Kampf müsse trotz der jüngsten Niederlagen weitergehen. Die Echtheit des Dokuments konnte zunächst nicht bestätigt werden.

In der Rede wird Bezug genommen auf Anschläge in Kanada und Europa. Der IS hat immer wieder die Verantwortung für solche Taten in der westlichen Welt übernommen, zuletzt etwa Ende Juli in Toronto, als bei einer Schießerei zwei Menschen starben und 13 Personen verletzt wurden. Die Polizei sagte damals, sie könne nicht bestätigen, dass der Täter im Auftrag des IS gehandelt habe.

Ein Jahr Pause

Es war allerdings zunächst unklar, ob die Stimme wirklich jene von Baghdadi ist. Die Aufnahme dürfte relativ neu sein, weil es einen Bezug zu einem muslimischen Fest in dieser Woche gibt. Die bisher letzte mutmaßliche Botschaft des IS-Anführers war am 28. September 2017 veröffentlicht worden.

Baghdadi, der schon mehrmals totgesagt wurde, soll sich nach Angaben eines irakischen Geheimdienstvertreters vom Mai im irakisch-syrischen Grenzgebiet versteckt halten. Die USA haben ein Kopfgeld von 25 Millionen Dollar (21,7 Millionen Euro) auf ihn ausgesetzt.

Immer wieder Angriffe in der Wüste

Der IS kontrollierte bis ins vergangene Jahr große Teile Syriens und des Irak, ist inzwischen aber nach vielen Niederlagen gegen die internationale Anti-IS-Allianz in die Wüste zurückgedrängt worden. Allerdings verübte die IS-Miliz am 25. Juli nach eigenen Angaben im Süden Syriens mehrere koordinierte Angriffe, bei denen mehr als 250 Menschen starben.

Laut russischen Angaben waren seit September 2015 63.000 russische Soldaten im Syrien-Einsatz, die Luftwaffe flog 39.000 Einsätze, berichtet die BBC. (APA, red, 23.8.2018)