Kokosölfans müssen in diesen Tagen stark sein. In ihrem zum Youtube-Hit avancierten Vortrag "Kokosöl und andere Ernährungsirrtümer" stellte Karin Michels, Direktorin des Instituts für Prävention und Tumor-Epidemiologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg, mit sehr deutlichen Worten – und unter laut hörbarem Raunen des Publikums – in den Raum: "Kokosöl ist eines der schlimmsten Nahrungsmittel, das Sie überhaupt zu sich nehmen können." Schlimmer seien ihrer Meinung nach nur künstlich gehärtete Fette. Schlechte Nachrichten also für alle, die sich ihre Smoothies mit einem Löffel Kokosöl aufpeppen oder es zum Backen und Braten verwenden?

Wunder der Natur?

Doch Kokosöl ist nur eines der vielen unter dem Marketingbegriff "Superfood" zusammengefassten Lebensmittel – unter anderem zählen auch Gojibeeren, Acaibeeren, Chiasamen, Weizengrassaft, Grünkohl, Avocado oder Kurkuma dazu. Alle möglichen gesundheitsfördernden Wirkungen werden den jeweiligen Superfoods zugeschrieben: Sie seien blutdrucksenkend, stoffwechselanregend, hätten eine Anti-Krebs- oder Anti-Aging-Wirkung, und natürlich helfen sie beim Abnehmen. Wissenschaftliche Studien, die das belegen, gibt es oft nicht beziehungsweise lassen sich entsprechende Ergebnisse nicht unbedingt auf eine reale Ernährung übertragen. Veronika Somoza vom Institut für Physiologische Chemie der Universität Wien sagt dazu, "dass es im Grunde keine gesunden und ungesunden Lebensmittel gibt. Was es aber gibt, sind gesunde und ungesunde Lebens- und Ernährungsweisen. Bei der Ernährung kommt es immer auf die Menge an." Dennoch erfreuen sich die immer wechselnden "Superfoods" großer Beliebtheit.

Frühstücksbowl mit Goji-Beeren und Chiasamen – starten auch Sie so in den Tag?
Foto: Getty Images/iStockphoto/Sarsmis

Auch im STANDARD-Forum zum Thema "Ernährungsmythen" gibt es angeregte Diskussionen darüber. Dieser User setzt auf heimische "Superfoods":

In der Küche dieses Users haben sowohl heimische als auch importierte "Superfoods" Platz:

Und es gibt auch durchaus exzentrische Ernährungsansätze:

Welches "Superfood" hat in Ihrer Küche Platz?

Für welche Nahrungsmittel geben Sie gern Geld aus, und wie verarbeiten Sie sie? Welche Wirkung erhoffen Sie sich davon? Welche heimischen Alternativen können Sie empfehlen? Und wie sieht bei Ihnen gesunde Ernährung aus? (aan, 24.8.2018)