Die chinesischen Behörden legen wohl keinen großen Wert auf Buzzfeeds Berichterstattung.

Foto: APA/AFP/NICHOLAS KAMM

Die chinesischen Behörden haben der Peking-Korrespondentin des amerikanischen Medienunternehmens Buzzfeed News, Megha Rajagopalan, die Verlängerung ihres Jahresvisums verweigert.

"Es ist bittersüß, Peking zu verlassen, nachdem ich dort sechs wundervolle und augenöffnende Jahre als Journalistin verbracht habe", schrieb Rajagopalan am Mittwoch auf Twitter. Bereits im Mai habe das Außenministerium ihr Ansuchen auf ein Visum abgelehnt. "Sie sagen, es ist ein Prozess-Ding, aber wir sind nicht sicher, wieso", teilte sie auf der Social-Media-Plattform mit.

Kürzlich hatte die Journalistin einen Bericht über die Konfliktregion Xinjiang veröffentlicht. Seit 2012 berichtet Rajagopalan aus China, zuerst für die Nachrichtenagentur Reuters, seit 2016 für Buzzfeed.

Keine Klarheit über Gründe

Der Pekinger Auslandskorrespondentenclub (FCCC) bewertete die Ablehnung des Visums als "extrem bedauerlich und inakzeptabel von einer Regierung, die wiederholt darauf besteht, dass sie ausländische Medien im Land willkommen heiße". In der Stellungsnahme heißt es weiter: "Wir versuchen vom Außenministerium Klarheit über die Gründe für diese effektive Abschiebung einer angesehenen ausländischen Journalistin aus China zu bekommen."

Ausländische Journalisten müssen in China jedes Jahr um ein neues Visum ansuchen. Rajagopalan ist nicht die erste Journalistin, die aus der Volksrepublik ausgewiesen wurde. Zuletzt wurde 2015 der französische Reporterin Ursula Gauthier der Presseausweis nicht verlängert. (red, 23.8.2018)