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Saudi-Arabien geht scharf gegen Kritiker vor.

Foto: AP / John Moore

Riad/Dubai – In Saudi-Arabien fordert die Staatsanwaltschaft nach Angaben von Amnesty International für fünf Menschenrechtsaktivisten die Todesstrafe. Unter den Betroffenen sei auch die prominente Aktivistin Israa al-Ghomgham, erklärte die Nahost-Kampagnendirektorin von Amnesty, Samah Hadid, am Mittwoch. Den Aktivisten drohe "die schlimmstmögliche Strafe, nur weil sie sich an Protesten gegen die Regierung beteiligt hatten", erklärte Hadid.

Die schiitische Aktivistin al-Ghomgham war nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch Ende 2015 gemeinsam mit ihrem Mann festgenommen worden. Ihr wird vorgeworfen, zu Protesten der schiitischen Minderheit aufgerufen zu haben. Hadid bezeichnete die Vorwürfe gegen al-Ghomgham am Mittwoch als "absurd und klar politisch motiviert, um abweichende Meinungen zum Schweigen zu bringen".

Aktion scharf

Ghomgham und ihr Mann hatten 2011 unter anderem Massendemonstrationen im Nordosten Saudi-Arabiens dokumentiert, wo der Großteil der schiitischen Minderheit des streng sunnitischen absolutistischen Königreiches lebt.

Die saudische Regierung hatte zuletzt nach Signalen der Öffnung auch mehrere Frauenrechtlerinnen festgenommen, darunter Samar Badawi. Die Schwester des ebenfalls inhaltierten Raif Badawi hatte sich dafür eingesetzt, Frauen das Autofahren zu erlauben. Die Causa hatte zu einer schweren Verstimmung mit Kanada geführt, nachdem Ottawa die Verhaftungen kritisiert hatte. (red, APA, 23.8.2018)