Wer schlecht schläft, ist anfälliger für Übergewicht und Diabetes.

Foto: iStock

Schon eine schlaflose Nacht wirkt sich stark auf den menschlichen Stoffwechsel aus. Das Fett wird mehr, die Muskeln weniger, der Energiehaushalt entgleist – das hat nun eine Studie der schwedischen Universität Uppsala gezeigt, die in "Science Advances" publiziert wurde.

Das könnte auch der Grund dafür sein, dass Menschen mit Schlaflosigkeit und Schichtarbeiter anfälliger sind für die Entstehung von Übergewicht und Diabetes – ein Sachverhalt, der aus Studien schon länger bekannt ist.

Ein Wissenschafterteam unter Jonathan Cedernaes hat sich nun auf die Suche nach Effekten von Schlafmangel auf das Gewebe gemacht. Dafür wurden von 15 Probanden zwei Proben von Fett- und Muskelgewebe entnommen und untersucht – eine nach einer normalen Nacht, die zweite nach einer Nacht, in der die Probanden nicht geschlafen hatten.

Proteinabbau in Muskeln

Nach der schlaflosen Nacht zeigten die Muskeln der Teilnehmer Anzeichen eines Proteinabbaus. Ihr Fettgewebe hingegen hatte einen erhöhten Gehalt an Proteinen und Metaboliten, die an der Förderung der Fettspeicherung beteiligt sind.

"Wir fanden, dass akuter Schlafmangel die Methylierung der gesamten DNA im Fettgewebe verändert. Objektive Analysen der für die Proteinproduktion verantwortlichen Gene, der Eiweiß und Eiweiß-Metaboliten-Profile zeigten ebenfalls hoch spezifische Veränderungen je nach Gewebetyp", so die Wissenschafter.

Innere Uhr der Muskeln

Dadurch änderte sich der Stoffwechsel in Richtung von Entzündungszeichen sowohl beim Fett- als auch beim Muskelgewebe, wenn akuter Schlafentzug erfolgt. Veränderungen der "Inneren Uhr" zeigten sich aber nur in Muskelzellen.

Die Forscher untersuchen nun, ob man mit speziellen Ernährungs- oder Trainingsplänen diesen Effekten entgegenwirken kann. "Es kann zum Beispiel sein, dass der Verzehr von proteinreichen Lebensmitteln oder ein Training das Risiko eines Muskelabbaus verringern könnte", sagt Cedernaes. (red, 24.8.2018)