Hubschrauberrettungen vom Himalaja sind teuer. Das wissen auch jene, die sie durchführen. Ein Klüngel aus Touranbietern und Rettern soll Touristen vergiftet haben, um anschließend Versicherungsgelder für deren Rettung zu kassieren.

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Kathmandu – Reiseveranstalter in Nepal sollen Himalaja-Touristen schädliche Mittel ins Essen gemischt haben, um bei deren Versicherungen abzukassieren. Ermittler des nepalesischen Tourismusministeriums hätten acht Reiseveranstalter, vier Krankenhäuser und drei Hubschrauberanbieter als Beteiligte an dem Betrug identifiziert, teilte ein Sprecher am Donnerstag mit.

Die Reiseveranstalter sollen etwas in das Essen von Wandertouristen gemischt haben, damit diese per Hubschrauber aus den Bergen gerettet werden mussten. Anschließend sollen Dokumente gefälscht worden sein, um die Notfalltransporte zu rechtfertigen.

Polizeieinheit geplant

Die zuständigen Behörden seien für weitere Ermittlungen informiert worden, sagte der Sprecher. Die Regierung erwäge zudem, eine Polizeieinheit zur Rettung von Himalaja-Wanderern in Not einzurichten.

Die "Kathmandu Post" berichtete am Donnerstag, dass ausländische Anbieter von Reiseversicherungen dem Tourismusministerium gedroht hätten, wegen der großen Zahl an Betrugsversuchen ab dem 1. September keine Versicherungen für Nepal mehr anzubieten. Die Aufmerksamkeit, die der Fall auf das Land gezogen hat, stellt ein massives Problem, dar denn der Tourismus ist der wichtigste Wirtschaftszweig des sonst verarmten Mount-Everest-Staates. (red, APA, 23.8.2018)