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Betsy DeVos könnte Waffen für Schulen kaufen.

Foto: REUTERS/Leah Millis

Washington/Wien – Lehrer in den USA könnten künftig mit finanzieller Hilfe aus Washington mit Schusswaffen ausgerüstet werden. Mit diesem Vorschlag überraschte Bildungsministerin Betsy DeVos am Mittwoch, wie die "New York Times" berichtete.

Sollte die Überlegung Realität werden, wäre es ein beispielloses Vorgehen. Seit Jahren heißt es in Washington, dass es keine öffentlichen Förderungen für Waffen an Bildungseinrichtungen geben soll. Gleichzeitig versucht der Kongress, die finanziellen Mittel aus öffentlicher Hand für Waffenkäufe einzuschränken. Erst im März wurde ein Gesetz verabschiedet, dass Schulbezirken jährlich rund 43 Millionen Euro für Sicherheitsmaßnahmen zuspricht. Darin festgeschrieben ist ein explizites Verbot, das Geld für Feuerwaffen auszugeben.

Trumps Idee

Ein anderes bundesbehördliches Bildungsprogramm beinhaltet ein solches Verbot aber nicht. DeVos könnte sich dieses zunutze machen – außer der Kongress legt das Verbot noch fest. Das erwähnte Programm verteilt Förderungen an die ärmsten Schulen des Landes und soll die Bildungschancen der Schüler an den Einrichtungen erhöhen. Gleichzeitig soll die finanzielle Hilfe zur Eindämmung von Drogen und Gewalt dienen. Der Ankauf von Schusswaffen würde dem Ziel widersprechen.

Die Idee, Lehrer mit Schusswaffen auszurüsten, ist nicht neu. Nach den Amokläufen in Parkland und Santa Fe dachte US-Präsident Donald Trump selbst laut über solch eine Maßnahme nach. Doch Lehrer, Beamte und Mitglieder der Exekutive hatten den Präsidenten dafür öffentlich kritisiert.

Anfang August hatten die Bundesstaaten South Dakota und Wyoming der Kommission für Schulsicherheit berichtet, dass nur wenige Schulbezirke an dem Programm zur Bewaffnung von Lehrern teilgenommen haben. Beamte der Bundesstaaten fügten allerdings hinzu, dass ihnen die Wahlfreiheit wichtig sei. (bbl, 23.8.2018)