Routinier Mario Sonnleitner köpfelte nach einem Eckball das 2:0.

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Message der Rapid-Ultras.

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Schiedsrichter William Collum zeigt Veton Berisha die rote Karte.

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Wien – Das Verlässliche an Rapid ist die Unverlässlichkeit, Fußball ist in Hütteldorf eine Berg- und Talfahrt. Siege schwächen mitunter das Selbstvertrauen, Niederlagen stärken es, da soll sich einer auskennen. Am Donnerstag stand im nicht vollen Allianz-Stadion (19.300) das Hinspiel des Playoffs zur Europa League gegen Steaua Bukarest an. Der Klub heißt nach einem Rechtsstreit mit dem rumänischen Verteidigungsministerium eigentlich FCSB, aber dieser Name hat keine Melodie. Rapid begann nach dem 1:2 beim LASK in der Talstation.

Trainer Goran Djuricin vertraute jener Elf, die vor einer Woche Slovan Bratislava 4:0 besiegt hatte, also den Gipfelstürmern. Kapitän Stefan Schwab wurde nach seiner Knieverletzung fit, das hob die Stimmung. 4. Minute: Marvin Potzmann schlägt einen weiten Pass zu Thomas Murg, der spielt Christoph Knasmüllner frei, der abgebrüht zum 1:0 trifft. Gegen Slovan war er dreimal erfolgreich, da drängt sich der originelle Name "Mister Europacup" auf. Rapid war früh in der Mittelstation angelangt. Steaua erwies sich als solides Team, agierte auf Augenhöhe, Rapid war auf Absicherung bedacht, erteilte dem Übermut eine Absage. Es wurden nur Halbchancen zugelassen, Steauas Topstürmer, der Franzose Harlem-Eddy Gnohéré, war auffällig unauffällig. 25. Minute: Deni Alar hat das 2:0 vor den Füßen, Goalie Cristian Balgradean verhindert es mit den Händen. Rapid konterte solide.

Das 2:0 fällt freilich aus einer Standardsituation, Innenverteidiger Mario Sonnleitner köpfelt es nach einem Corner von Knasmüllner (39.). Zur Pause hatte Rapid die Mittelstation verlassen. Die Fans auf der Westtribüne forderten trotzdem die Ablöse des Trainers, sie riefen "Gogo raus". Ein unpassenderer Moment muss einem (vielen) erst einfallen.

Gleich nach Wiederanpfiff rettete Richard Strebinger mit einer Fußabwehr das Guthaben, Sekunden später war es weg. Gnohéré kann auffällig sein, verkürzt auf 1:2 (47.). Und es ging turbulent weiter. 49. Minute: Schwab trifft zum 3:1, andere Torhüter hätten den Schuss aus circa 17 Metern gehalten. Rapid hat in einer kampfbetonten Partie letztendlich das schöne Gesicht gezeigt. Veton Berisha wurde kurz vor Schluss ausgeschlossen (Gelb-Rot, 83.), Strebinger und zweimal die Latte verhinderten ein weiteres Gegentor. Djuricin lobte die "Mentalität". Am 30. August setzen die Wiener in Bukarest zum Gipfelsturm an, oben sind sie aber noch nicht. Es wäre keine Erstbesteigung, sondern die siebente Teilnahme an der Gruppenphase. (Christian Hackl, 23.8.2018)

Europa-League-Playoff, Hinspiel, Donnerstag

SK Rapid Wien – Steaua Bukarest 3:1 (2:0)
Allianz-Stadion, 19.300 Zuschauer, SR William Collum (SCO)

Torfolge:
1:0 (4.) Knasmüllner
2:0 (39.) Sonnleitner
2:1 (47.) Gnohere
3:1 (49.) Schwab

Rapid: Strebinger – Potzmann, Sonnleitner, Barac, Bolingoli – D. Ljubicic, Schwab – Murg (89. Müldür), Knasmüllner (86. Kostic), Berisha – Alar (68. Ivan)

Steaua: Balgradean – Benzar, Planic, Balasa, Stan – Popescu (46. Man), Pintilii – Roman (57. Rusecu), Morutan (46. Coman), Teixeira – Gnohere

Gelb-Rot: Berisha (83./wiederholtes Foulspiel)

Gelbe Karten: Sonnleitner bzw. Popescu, Pintilii

Rückspiel am 30. August (20.30 Uhr MESZ) in Bukarest, der Aufsteiger steht in der Europa-League-Gruppenphase.