Das Thema Impfen sorgt online für heftige Diskussionen – das nutzten russische Fake-Accounts, um zu polarisieren

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Russische Fake-Accounts sollen sich in sozialen Medien als Impfbefürworter und Impfgegner ausgegeben haben. Ziel war es, den Ton der Diskussion zu verschärfen und so die gesellschaftliche Polarisierung voranzutreiben. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie, die im American Journal of Public Health veröffentlicht wurde.

Impfen gegen "Willen Gottes"

Die Autoren untersuchten rund 900 Tweets, die zum Thema versandt wurden. Dabei entdeckten sie einige Konten, die vom US-Kongress der russischen Trollfabrik zugeordnet worden waren. Diese versuchten, mit extremen Wortmeldungen zu spalten – etwa, indem sie behaupteten, mit Impfungen würde man "den Willen Gottes" ignorieren. Andere gaben an, froh zu sein, wenn Impfgegner sterben.

Spaltung

Ähnliche Methoden wandten die russischen Trolle bei anderen umstrittenen Themen an, etwa Waffenbesitz oder Polizeigewalt. Nicht immer wird dabei der richtige Ton getroffen, um US-Amerikaner zu "triggern", sagen die Autoren der Studie. Das Thema Impfen sorgt online immer wieder für heftige Auseinandersetzungen.

Oft sind Gerüchte im Umlauf – etwa, dass Impfungen für Autismus verantwortlich sind. Seriöse Wissenschafter sind einhellig der Ansicht, dass Impfungen nur geringe Risiken aufweisen, dafür aber Leben retten. (red, 24.8.2018)