Jan Ullrich ist laut eigenen Angaben auf dem Weg der Besserung

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Berlin – Der deutsche Ex-Radsportprofi Jan Ullrich ist mit seinen Therapie-Fortschritten zufrieden. "Mir geht es schon viel besser! Ich fühle mich hier sehr sicher, kann mich ganz auf mich selbst konzentrieren", sagte Ullrich der "Bild"-Zeitung (Freitag).

"Die Kinder sind meine Medizin."

"Ich werde morgens und abends auf Substanzen im Körper getestet – durch Blutabnehmen und Urin-Tests, einen Alkohol-Test muss ich auch machen", erklärte Ullrich. Er dürfe mittlerweile regelmäßig mit seinen drei Söhnen telefonieren, die bei seiner von ihm getrennt lebenden Frau wohnen. "Die Kinder sind meine Medizin."

Der Tour-de-France-Sieger von 1997 soll vor zwei Wochen in einem Frankfurter Hotel eine Escort-Dame angegriffen und verletzt haben. Es wird weiter wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung gegen ihn ermittelt.

Fast genau eine Woche zuvor war Ullrich nach einem Streit mit seinem Nachbarn Til Schweiger auf Mallorca vorübergehend in Gewahrsam genommen worden. Bei beiden Vorfällen stand der 44-Jährige mutmaßlich unter Alkohol- und Drogeneinfluss.

Besuch von Armstrong

In der Entzugsklinik hatte Ullrich laut "Bild" Anfang der Woche an zwei Tagen Besuch von seinem ehemaligen Rivalen Lance Armstrong. Der Amerikaner, dem wegen Dopings seine sieben Siege bei der Tour de France aberkannt worden waren, habe sich "brutal reingehauen für mich", sagte Ullrich. Nach seiner Therapie wolle er Armstrong in Colorado einen Gegenbesuch abstatten. "Er hat mir eine Klinik vorgeschlagen, wo ich weiter aufgebaut werde und die letzten Giftstoffe aus dem Körper geholt werden. Das wird gut", sagte Ullrich, der zugab, unter anderem Kokain und Amphetamin genommen zu haben. (APA, sid, 24.8.2018)