Martin Fleischhacker hat eine neue Aufgabe.

Foto: Ramona Hackl

Wien – Die Geschäftsführung der "Wiener Zeitung" wird aus dem Haus besetzt: Wie die APA im Bundeskanzleramt erfuhr, wird Martin Fleischhacker (42) ab 1. September die Geschicke des Republiksblatts leiten. Er ist bereits seit 2002 im Unternehmen und derzeit als CIO für IT, Controlling und Fakturierung verantwortlich sowie Prokurist. Seine Funktionsperiode läuft für drei Jahre.

Gegen zehn Bewerber durchgesetzt

Zehn Bewerber hatte es für den Job gegeben, der nicht unbedingt ein Spaziergang wird. Denn der explizite Auftrag ist es, die "Wiener Zeitung" umzukrempeln. Sie muss strategisch neu aufgestellt werden, da die ÖVP-FPÖ-Koalition die Pflichtveröffentlichungen von Firmen und die staatlichen Verlautbarungspflichten im Amtsblatt abschaffen will. "Erfahrung in der Restrukturierung und Neuorganisation" sowie "Erfahrung im Bereich der Unternehmensplanung in Hinblick auf digitale Geschäftsmodelle" waren demnach auch in der Ausschreibung gefragt.

Neues Geschäftsmodell gefragt

Für das Auswahlverfahren wurde eine Kommission eingesetzt, begleitet wurde es vom Consulter Korn Ferry International. Fleischhacker habe sich "als der am besten geeignete Kandidat" durchgesetzt und tritt seine neue Funktion mit 1. September an, hieß es im Bundeskanzleramt. "Für die neue Geschäftsführung gilt es nun, neue innovative Geschäftsmodelle für den Entfall von Einnahmen aus Pflichtveröffentlichungen zu finden, die tatsächlich eine nachhaltige Geschäftsgrundlage für die Zukunft des Unternehmens darstellen", gab ihm Medienminister Gernot Blümel (ÖVP) mit auf den Weg. Zugleich bedankte er sich beim Aufsichtsrats-Vorsitzenden Frank Hensel, "dass er seine langjährige Managementerfahrung und umfangreiche Expertise in den Weiterentwicklungsprozess und die strategische Ausrichtung dieses Unternehmens einbringt".

Erfahrungen im Controlling

Fleischhacker (geboren am 21. November 1975) hat in der "Wiener Zeitung" seit 2002 unterschiedliche Positionen bekleidet und zuletzt die Leitung des Controllings, dann die Funktion des CIO (Chief Information Officer) übernommen. Er habe "sämtliche aufbau- und ablauforganisatorische Veränderungen im Unternehmen mitgestaltet", erklärt das Bundeskanzleramt, und sei auch mit der Entwicklung und Umsetzung neuer – digitaler – Produkte befasst gewesen. Digitale Produktentwicklung sei neben der "Steuerung laufender Strategieprozesse" überhaupt einer seiner Schwerpunkte gewesen.

Politische Heimat und Ausbildung

Laut seinem Profil im Business-Netzwerk Xing hat Fleischhacker einen Master in New Media Management (MSc) von der Donau-Universität Krems und macht ebendort gerade den "Danube Professional MBA Restrukturierung & Unternehmensplanung". Er stammt aus dem Burgenland und hat dort auch für die Landesregierung gearbeitet. Seine politische Heimat ist die ÖVP, so war er früher Landesgeschäftsführer des Seniorenbunds und Obmann der Jungen ÖVP Burgenland. (APA, 24.8.2018)