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Amazon-Mitarbeiter beklagen immer wieder schlechte Arbeitsbedingungen.

Foto: APA/AFP/GETTY IMAGES/Rick T. Wil

Regelmäßig tauchen in Medien Berichte darüber auf, wie schlecht die Arbeitsbedingungen bei Amazon sein sollen. So erzählte der Journalist James Bloodworth im April dieses Jahres, dass die Arbeit im Lager sich "wie im Gefängnis" anfühle. Mitarbeiter würden nur 15 Minuten Pausen bei Zehnstundenschichten bekommen, aus Stress würden sie in Flaschen urinieren, da sie sich nicht trauten, auf die Toilette zu gehen. Es gebe Strafpunkte, wenn gewisse Ziele nicht erreicht werden.

Angebliche Mitarbeiter

Nun hat Amazon offenbar selbst auf die wiederkehrende Kritik reagiert – auf Twitter tauchten zuletzt zahlreiche einheitliche Profile auf, die allesamt angeben, Mitarbeiter in Logistikzentren des Unternehmens zu sein. Sie bezeichnen sich als "Ambassadors" der Firma.

Die Konten haben offenbar lediglich das Ziel, nach negativen Tweets über Amazon zu scannen und auf diese zu reagieren. Etwa antworten sie, dass sie sehr wohl die Toilette nutzen können, gut beleuchtete Räume verwenden würden und Wasser trinken dürften. Alle bezeichnen sich als "Amazonianer" und verteidigen das Unternehmen strikt.

Echt, aber bezahlt?

Auf Anfrage des "Guardian" versicherte Amazon, dass es sich um echte Mitarbeiter handle, wollte aber nicht bekanntgeben, ob diese dafür bezahlt werden. Die Accounts selbst versichern regelmäßig, dass sie keine Bots sind. Ihre Antworten wirken zum Teil kurios – etwa schreibt der Belader Phil: "Ich kann sogar, wann ich will, ein echtes Klo benutzen." (red, 24.8.2018)