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Rote Karte gegen Rajoub.

Foto: ap/ Kraemer

Zürich – Der Fußball-Weltverband FIFA hat den palästinensischen Verbandspräsidenten Jibril Rajoub wegen dessen Drohungen in Richtung der argentinischen Nationalmannschaft für zwölf Monate gesperrt. Er muss zudem eine Geldstrafe in Höhe von umgerechnet rund 17.500 Euro zahlen.

Rajoub hatte vor einem geplanten Testspiel der argentinischen Nationalmannschaft in Israel am 9. Juni unter anderem dazu aufgerufen, Trikots oder Poster von Lionel Messi zu verbrennen, sollte der fünffache Weltfußballer in Jerusalem antreten. "Er ist ein großes Symbol, deshalb werden wir auf ihn persönlich zielen. Wir hoffen, er wird nicht kommen", hatte Rajoub gesagt.

Die Terrororganisation Hamas, die das Existenzrecht Israels nicht anerkennt und den jüdischen Staat immer wieder angreift, gratulierte Argentinien zum Nichtantritt.

Israels Sportministerin Miri Regev hatte bekannt gegeben, dass daraufhin sogar Todesdrohungen gegen Messi und dessen Familie eingegangen seien. Auch andere argentinische Spieler seien bedroht worden. Die bereits ausverkaufte Partie in Jerusalem wurde schließlich von den Argentiniern abgesagt. Vor ihrem Trainingsquartier in Barcelona hatten Demonstranten gegen ein Antreten demonstriert und dabei mit blutroter Farbe bespritzte Argentinien-Trikots mit sich geführt.

Die FIFA sah einen Verstoß gegen den Disziplinarcode durch Rajoub (Aufforderung zu Gewalt oder Feindseligkeiten) und eröffnete ein Verfahren.

Ofer Eini, Präsident des israelischen Verbandes, hatte diese Entscheidung begrüßt. Rajoub habe "alle möglichen roten Linien, die man sich vorstellen kann, überschritten", sagte Eini. (red, APA, 24.8. 2018)