Referee Dankert sah zweimal fern, der Elfmeterpfiff jedoch wurde nicht überprüft.

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Thomas Müller köpfelte den ersten Treffer der neuen Saison.

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Bayerns Coman verletzte sich offenbar schwer.

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München – Bayern München hat zum Auftakt der deutschen Bundesliga am Freitagabend den TSG Hoffenheim nur mit viel Glück und dank später Tore in die Schranken gewiesen. Der regierende Meister gewann das Premierenspiel des neuen Trainers Niko Kovac mit 3:1 (1:0) und unterstrich zum Start der 56. Saison seine Ambitionen auf den siebten Titel in Serie.

In der ersten Halbzeit hatten die Bayern das Geschehen im Griff und gingen in der 23. Minute durch einen Kopfballtreffer von Thomas Müller in Führung. Nach der Pause gelang Adam Szalai der verdiente Ausgleich (57.), Hoffenheim war in dieser Phase mehr als ebenbürtig. Robert Lewandowski gelang bei der Wiederholung eines höchst umstrittenen Foulelfmeters in der 82. Minute das 2:1, Arjen Robben (90.+1) sorgte für die Entscheidung.

Kovac überraschte mit seiner Aufstellung. Er ließ Mats Hummels und Arjen Robben zunächst auf der Bank, dafür standen Niklas Süle und Kingsley Coman in der Anfangsformation. Auch Zugang Leon Goretzka saß zunächst an der Bank. Sein Gegenüber Julian Nagelsmann hatte durch etliche Ausfälle kaum personellen Spielraum. David Alaba aufseiten der Bayern und Florian Grillitsch standen die gesamten 90 Minuten auf dem Feld der Allianz Arena.

Im Münchner Tor stand erstmals seit 342 Tagen und dem 4:0 gegen Mainz am 16. September 2017 wieder Manuel Neuer. Der Kapitän, der beinahe die gesamte letzte Saison verletzt verpasst hatte, erlebte erst einmal einen geruhsamen Abend. Die Bayern hatten die Partie unter Kontrolle, obwohl die Hoffenheimer wie angekündigt mutig auftraten.

Mit der ersten großen Möglichkeit gelang den Münchenern die Führung, doch auch das 1:0 war nicht herausgespielt. Thomas Müller traf nach einem Corner von Joshua Kimmich aus kurzer Distanz, er hatte sich durch eine clevere Finte – nach vor, zurück und wieder nach vor laufend – den nötigen Freiraum. Müller ist damit als erstem Spieler bereits zum dritten Mal das Premieren-Goal der Saison gelungen.

Joelinton hat Ausgleich auf dem Fuß

Hoffenheim blieb harmlos, viel am ehesten durch Härteeinlagen auf – bis zur 34. Minute, als Rapid-Rückkehrer Joelinton beim ersten zielgerichteten Angriff nach Hereingabe von Nico Schulz freistehend das Tor verfehlte. Auf der anderen Seite hatte Alaba, der mehrfach sehenswert mit Franck Ribery kollaborierte, kurz darauf das 2:0 auf dem Fuß, verzog jedoch. Wenig später scheiterte Coman am glänzend reagierenden Hoffenheim-Keeper Oliver Baumann, bevor der Franzose wenig später nach einem Zweikampf mit Schulz den Platz verlassen musste – offenbar schwer am linken Sprunggelenk verletzt. Coman hatte wegen eines Risses der Syndesmose oberhalb des linken Sprunggelenks bereits die Schlussphase der vergangenen Saison sowie die Weltmeisterschaft in Russland verpasst

Nach dem Wechsel übernahm Hoffenheim in einem nun zerfahrenen Spiel das Kommando. Den Bayern gelang offensiv kaum mehr etwas. Beim Ausgleich setzte sich Szalai gegen Jerome Boateng durchs und ließ Neuer mit einem Flachschuss keine Chance. Für die nun sehr früh attackierenden Gäste schien in dieser Phase mehr möglich, doch es fehlte im Angriff etwas an Konsequenz.

Verwandelt im zweiten Anlauf

Da trat Bastian Dankert auf den Plan. Der Schiedsrichter entschied auf Elfmeter, als Havard Nordtveit ungeschickt an Ribery vorbei rutschte und der Franzose dankbar über den Hoffenheimer hechtete. Baumann hielt den Schuss des schwachen Lewandowski, den Abpraller verwertete Robben. Doch der Strafstoß musste nach Intervention des Video-Assistenten wiederholt werden – der Niederländer war zu früh in den Strafraum gelaufen. Im zweiten Versuch verwandelte Lewandowski sicher.

Diese äußerst unglückliche Episode verwirrte die Hoffenheimer offensichtlich, die Bayern kamen plötzlich wieder zu Chancen. Ein weiterer Treffer von Müller wurde wegen Handspiels nach erneutem Videobeweis zurückgenommen. Robben machte dann doch noch alles klar – natürlich nach einem klassischen Zug von rechts in die Mitte herein.

Kovac über den Elfmeter: "Ich hätte ihn nicht gegeben."

Nagelsmann: "Ich weiß nicht, wo die Herren in Köln da waren. Wir waren super im Spiel." (red, sid – 24. 8. 2018)