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Der Diesel hat seine Berechtigung in großen, schweren Autos, aber haben die eine Berechtigung?

Foto: Reuters

Die Diskussion über die Sinnhaftigkeit des Dieselmotors ist noch nicht vom Tisch, auch wenn die jüngste Generation, die Euro 6d-Temp erfüllt, als sauber gelten darf. Diese Motoren sind allerdings durch ihre sehr aufwendige und raumfordernde Abgasreinigung relativ teuer. Damit kommen sie für kleinere Fahrzeuge kaum mehr infrage. Auch der Wirkungsgradvorteil schwindet in der kleinen Klasse zunehmend, da auch der Ottomotor noch sparsamer gemacht werden kann, Stichwort 48-Volt-Hybridisierung.

Attraktiver Diesel

Bei größeren Fahrzeugen ist der Dieselmotor allerdings noch nicht aus dem Rennen. Für große SUVs, Limousinen, Kombis, Vans und Transporter erscheint der Dieselantrieb immer noch attraktiv. Hier gibt es auch die Rechtfertigung, der Dieselmotor sei notwendig, um das Klima zu retten, weil er den besseren Wirkungsgrad habe, also weniger CO2 ausstoße. Das stimmt zwar relativ, nämlich in Bezug auf die abgegebene Leistung. In Summe ist es aber eher so, dass die Sparsamkeit des Dieselmotors zum Kauf größerer und schwererer und leistungsstärkerer Autos verleitet.

Richtig und falsch

Verstärkt wird das auch noch dadurch, dass der Dieselkraftstoff geringer besteuert ist als Benzin, folglich billiger ist. Das bisher schärfste Argument gegen den Dieselmotor, sein schmutziges Abgas, fällt also künftig weg, andere Argumente dagegen bleiben aber. So ist der Diesel dann umso sinnvoller, je ausgeprägter die wahre Transportleistung ist. Wenn man ihn nur dazu verwendet, kostengünstig möglichst viel Eigengewicht rumzuschleppen, ist er falsch eingesetzt. (Rudolf Skarics, 3.9.2018)