Im neuen "Tatort"-Fall "Die robuste Roswita" aus Weimar mit dem Ermittlerpaar Lessing (Christian Ulmen) und Kira Dorn (Nora Tschirner) dreht sich alles um eine Thüringer Spezialität, den Kartoffelkloß. Der Mord an Kloßfabrikant Christoph Hassenzahl erschüttert die Stadt.

Kurz nachdem die Ermittlungen begonnen haben, taucht Hassenzahls totgeglaubte Ehefrau Roswita wieder auf. Angeblich hat sie vor sieben Jahren bei einem Unfall das Gedächtnis verloren und ihren Lebensunterhalt seither als Klofrau bestritten.

Zwar entspricht der Abstieg von der Kloßkönigin zur Klokönigin der Wahrheit, dennoch gerät Roswita unter Mordverdacht. Hat sie ihr Gedächtnis wirklich erst wiedererlangt, nachdem ihr Mann ermordet wurde? Roswitas neuer Lebensgefährte Roland Schnecke schwört, dass es sich so verhält. Doch auch er ist bald verdächtig. Ebenso wie der Kartoffelbauer Thomas Halupszok, dessen Existenz durch Hassenzahl vernichtet wurde.

"Wenn sich in dieser Folge Menschen lieben, dichten sie: 'Wir gehören zusammen wie Soß und Kloß.' Wenn sie der Sache genauer auf den Grund gehen wollen, konstatieren sie: 'Erst wenn die Kartoffel geschält ist, zeigt sie ihren wahren Charakter.' Die 'Tatort'-Folgen aus Thüringen muss man zitieren. Verstehen muss man sie nicht", schreibt Christian Buß im "Spiegel".

Foto: ORF/ARD

"Mit 'Die robuste Roswita' hat Richard Huber einen Film gedreht, der im Provinziellen stochert und mit Gusto heitere Spießigkeiten ironisiert. Dass allerdings, diese Gefahr ist bekannt, eine Persiflage bei unsachgemäßer Durchführung bald nicht mehr vom Persiflierten zu unterscheiden ist, muss Huber (Klöße auf den Augen?) übersehen haben", urteilt Kai Spanke in der "FAZ", "so nimmt der zur Schau gestellte Knödel- und Kartoffelfuror beunruhigende Ausmaße an. Die Figuren sind astreine Karikaturen, das Drehbuch ist, positiv formuliert, eine wunderbare Kompilation von Entspannungsmomenten. Ein bisschen mehr 'Southern Gothic' wäre nicht das Schlechteste gewesen."

Foto: ORF/ARD

"Gekonnt verknüpfen die Autoren Murmel Clausen und Andreas Pflüger die Erzählstränge zu einem runden Film, der große Themen wie Globalisierung und Kapitalismus herunterbricht auf die kleine Thüringer Welt. Einzig der Schmäh zwischen Lessing und Dorn gerät hin und wieder allzu klamaukhaft, mehr Ruhe zwischen ihren Pingpong-Dialogen täte gut. Weil: Weimar darf nicht Münster werden", heißt es im TV-Tagebuch von Astrid Ebenführer im STANDARD.

Wie hat Ihnen die Folge "Die robuste Roswita" gefallen? Top oder Flop? (red, 26.8.2018)

Foto: ORF/ARD