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Die Rennmaschinen blieben in Silverstone gut eingepackt.

Foto: AP/Vieira

Silverstone – Die Motorrad-WM-Rennen in Silverstone sind am Sonntag ins Wasser gefallen. Der neue Asphalt erwies sich bei Nässe als unfahrbar, nach langem Zuwarten wurden die Bewerbe der MotoGP-, der Moto2 und der Moto3-Klasse abgesagt. Erstmals seit 1980, als auf dem Salzburgring Ende April schon vor dem Training 40 Zentimeter Schnee gefallen waren, fiel damit ein kompletter Renntag aus.

Nach einer schier endlosen Geduldsprobe für alle Beteiligten senkten die Verantwortlichen um 17.07 Uhr deutscher Zeit den Daumen. "Nach einem Treffen zwischen Offiziellen der IRTA (Teamvereinigung, Anm.) und den Fahrern wurde entschieden, den Grand Prix wegen der Streckenbedingungen abzusagen", hieß es in einerMitteilung. Zehntausende Fans gingen durchnässt und enttäuscht nach Hause.

Bereits am Vortag war es drunter und drüber geganen. Bei Starkregen floss das Wasser an manchen Stellen des neuen Untergrundes nicht ab, Aquaplaning brachte zahlreiche Piloten zu Fall. Bei einer Sturzserie wurde der frühere Weltmeister Tito Rabat von der Honda eines Gegners getroffen, der spanische MotoGP-Fahrer erlitt im rechten Bein einen Oberschenkel-, Schien- und Wadenbeinbruch.

In der Nacht wurden Löcher in den Boden gebohrt, um für Abhilfe zu sorgen, Kehrmaschinen und Traktoren fuhren am Sonntag im Regen zum Abtransport des Wassers über den Kurs. Doch alle Bemühungen vergeblich.

Noch am Samstag war die Reihenfolge der drei Rennen geändert worden, die MotoGP sollte schon um 12.30 statt um 14.00 Uhr MESZ fahren, da für den Nachmittag eine Wetterverschlechterung vorausgesagt war. Schon gegen 10.30 Uhr öffnete der Himmel am Renntag seine Pforten. Die Warm-ups der MotoGP, Moto2 und Moto3 fanden statt, doch die Bedingungen wurden unmittelbar vor dem geplanten Start der Königsklasse immer schlechter.

Selbst das Safety Car mit dem früheren Piloten Loris Capirossi, heute Sicherheitsberater des WM-Vermarkters Dorna, rutschte ordentlich über den Kurs. Renndirektion, Teamchefs, IRTA und Dorna führten Gespräche, um den Grand Prix zu retten. Die Idee am Montag zu fahren – in England Feiertag – wurde dabei schnell verworfen. (sid, 26.8. 2018)