Seit mehr als sechs Jahren ist Cyberpunk 2077 bereits in Entwicklung. Fast zeitgleich zur Branchenmesse Gamescom vergangene Woche erreichte Hersteller CD Projekt Red einen wichtigen Meilenstein: Das Action-Rollenspiel ist nun vom Anfang bis zum Ende spielbar. Zumindest für die Entwickler, die sich nun voll auf die Ausarbeitung der Assets und Details konzentrieren können.

Bis zur Veröffentlichung wird es wohl trotzdem noch eine Zeit lang dauern, denn die Damen und Herren von CD Projekt haben sich mit der Simulation des dystopischen freien Staates von Nordkalifornien eine ganze Menge vorgenommen. Dabei achte man besonders darauf, den Erwartungen an das Cyberpunk-Genre gerecht zu werden, ohne zu viele Klischees zu bedienen.

Laut Produzent Richard Borzymowski gehöre dazu, dass man die Spielwelt nicht nur genretypisch bei nächtlichem Neonlicht erstrahlen lässt, sondern sich auch überlegt hat, wie man eine Cyberpunkkulisse bei Tag glaubhaft darstellt. "Wir wussten, wie man eine schöne Szenerie in der Nacht baut, so wie die umwerfenden Blade Runner-Kulissen. Aber nachdem wir Cyberpunk 2077 als Open-World-Spiel inklusive Tag- und Nacht-Zyklus entwickeln, wussten wir, dass es auch bei Tageslicht cool aussehen muss. Das war eine größere Herausforderung für uns", sagt Borzymowski gegenüber der Seite Engadget. Aus diesem Ansporn heraus habe man sich letztendlich auch dazu entschieden, den Trailer bei Tag "abzufilmen".

Artwork: Cyberpunk 2077

Dass die Cyberpunkelemente bei jeder Tageszeit bestechen müssen, ist auch inhaltlich wichtig: In der düsteren Zukunft kontrollieren Megakonzerne die Gesellschaft und ersetzen Firmen die Aufgaben des Staates. Die Mittelschicht wurde ausradiert, Armut und Kriminalität sind Konstanten, die zu jeder Zeit das Stadtbild und das Leben der Protagonisten prägen. Egal, ob man als Mann oder Frau V. spielt, als Söldner gilt es zu immer bereit zu sein, den Kampf mit der Unterwelt und auch mit dem System aufnehmen zu können.

Artwork: Cyberpunk 2077

"Der Punk-Part in Cyberpunk steht nicht nur für Rock and Roll und Sex und Drogen", sagt Borzymowski. "Er steht auch für den Kampf gegen das System." Damit betreibe man die genretypische Kritik an ungezügeltem Kapitalismus und Profitgier.

Artwork: Cyberpunk 2077

Gleichzeitig würden Spieler jedoch nicht nur den klassischen Kampf David gegen Goliath bzw. "The Man" erleben, sondern auch eine sehr persönliche Geschichte spielen. "Wir wollen keine Geschichte über die Rettung der Welt erzählen. Wir wollen nicht das System zerstören lassen. Das ist kein weiteres Rad in der Cyberpunk-Industrie-Klischeemaschine."

Wie dieser Überlebenskampf im futuristischen Elend wirklich ausgehen wird, bleibt abzuwarten. Ein Veröffentlichungsdatum für Cyberpunk 2077 wurde bislang noch nicht verraten. Umgesetzt wird das Spiel aktuell für PC, PS4 und Xbox One. (red, 27.8.2018)

Artwork: Cyberpunk 2077