Moskau – Die USA verstärken nach russischer Darstellung ihre Präsenz im Mittelmeer, was auf Vorbereitungen für einen Angriff auf syrische Regierungstruppen hindeuten könnte. Russische Nachrichtenagenturen zitierten am Montag Generalmajor Igor Konaschenkow vom Verteidigungsministerium mit der Aussage, der US-Lenkwaffenzerstörer "Ross" sei am 25. August ins Mittelmeer eingelaufen. Das Kriegsschiff habe 28 Tomahawk-Marschflugkörper an Bord, die jedes Ziel in Syrien treffen könnten.

Am Dienstag wurde bekannt, dass Moskau seine Militärpräsenz vor der syrischen Küste verstärkt: Zwei Kriegsschiffe und ein Flugabwehrsystem seien in diesem Monat ins Mittelmeer entsandt worden, berichtete die Zeitung "Kommersant" am Dienstag.

Die Zeitung "Iswestija" ergänzte, Russland sei derzeit mit insgesamt zehn Kriegsschiffen und zwei U-Booten in syrischen Gewässern vor Ort. Dies sei die größte russische Militärpräsenz in der Region seit Beginn der russischen Intervention in dem Konflikt 2015.

Offensive gegen Idlib

Der syrische Präsident Bashar al-Assad hat nach über sieben Jahren Bürgerkrieg mit russischer und iranischer Unterstützung fast das gesamte Staatsgebiet wieder unter seine Kontrolle gebracht. Derzeit bereitet er nach Einschätzung von Kriegsbeobachtern eine Offensive gegen das letzte größere Rebellengebiet Idlib vor. In die Provinz im Nordwesten des Landes waren Hunderttausende Rebellen und Extremisten nach ihrer militärischen Niederlage aus anderen Rebellengebieten Syriens gebracht worden.

Mitte April hatten die USA gemeinsam mit Großbritannien und Frankreich mit 105 Raketen und Marschflugkörpern mutmaßliche Chemiewaffen-Einrichtungen in Syrien angegriffen.

Unterdessen ist unklar, wer am 7. September an einem Syrien-Gipfel teilnimmt. Zunächst war ein Vierer-Treffen der Türkei, Deutschland, Frankreich und Russland im Gespräch, nun berichteten Medien von einem Syrien-Gipfel mit der Türkei, Russland und dem Iran. (APA/Reuters, 27.8.2018)