"Abseits des Platzes mag es hinterherhinken, doch stellt es gegen die große Konkurrenz aufs Feld und ein Untergang des Giganten wäre nicht wirklich überraschend."

Bild: PES 2019 / Konami
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Ein ganzes Monat vor dem übergroßen Konkurrenten Fifa 19 setzt Konami den Start von PES 2019 an. Mit verbesserter Ballphysik, individuellen Spielerstärken, Detailsimulation wie körperlicher Erschöpfung und einem umfassenderen Trainermodus will die japanische Fußballsimulation dem Platzhirschen den Rang streitig machen. Dem in die Quere könnte vor allem der Wegfall der offiziellen Champions-League-Lizenz kommen, die sich nun ebenfalls EA unter den Nagel gerissen hat. Gute bis sehr gute Wertungen aus dem Umfeld der Fachpresse stimmen zum heutigen Markstart für PC, PS4 und Xbox One wenigstens spielerisch optimistisch.

"Realistische Matches"

"Die verbesserte Ballphysik trägt viel dazu bei, dass sich die Matches so realistisch anfühlen wie lange nicht mehr. Wenn ich zum Beispiel im Strafraum gerade noch so an die Kugel komme und mit vollem Risiko abziehe, kann es passieren, dass der Ball Richtung Eckfahne fliegt", schreibt der Tester der deutschen Seite PC Games. "Für mich als Konterexperte ist es obendrein immens wichtig, dass meine Abwehr steht. Durch entsprechende Taktikeinstellungen und geschicktes Verteidigen ist dies in PES 2019 möglich. So kann ich mein Konterspiel aufziehen und mit Doppelpässen die gegnerische Abwehr aushebeln. Auch grafisch hat mich PES noch nie so überzeugt wie in diesem Jahr. Schade allerdings, dass lediglich zwei Bundesliga-Teams dabei sind."

Der offizielle Trailer zu PES 2019.
officialpes

Glänzende Simulation, stagnierendes Spiel

"Sie sollten sich PES 2019 nicht aufgrund der neuen Modi kaufen – es sind keine nennenswerten dabei. Noch sollte man es sich aufgrund von größeren Veränderungen bestehender Modi holen – die Änderungen, die gemacht wurden, sind klein", meint IGN. "Sollten Sie dieses Jahr zuschlagen, sollte dies basierend auf der Individualität der Spieler geschehen, die diesen Teil von seinen Vorgängern unterscheidet. Dabei geht es nicht nur um die Einführung neuer Animationen, sondern auch um die akkurate Berücksichtigung der Angewohnheiten jedes Spielers."

Die Stärke am Spielfeld sei immer noch das Beste, was PES zu bieten hat, schließt auch die britische Seite Eurogamer. "Ich höre nicht auf, an den Fußball zu denken. Es ist wirklich ein Wunder und es ist so, so wichtig. So viel Gutes kommt davon – traumhafte Pässe, beeindruckende Schüsse, realistische Tackles." Das große Problem von PES 2019 sei jedoch, dass es in den meisten anderen Bereichen wie stehen geblieben wirkt. "Es gibt keine neuen Spielmodi. Und es fehlen einige grundlegende Features. Wo sind zum Beispiel die Frauenteams?", fragt Eurogamer. So habe Konami wieder eine tolle Simulation entwickelt, die jedoch von einem angestaubten Videospiel zurückgehalten werde.

Lähmende Altlast

Der größte Stolperstein zum Verkaufserfolg bleibe jedoch das Fehlen großer offiziell lizenzierter Teams und Ligen. "Der Mangel an Lizenzen bleibt der entmutigende Makel", schreibt Gamespot. "Aber PES macht weiterhin große Fortschritte am Platz und baut auf dem auf, was bereits ein unglaublich befriedigendes Fußballspiel ist, um eines der besten Genrewerke bisher zu kreieren. Abseits des Platzes mag es hinterherhinken, doch stellt es gegen die große Konkurrenz aufs Feld und ein Untergang des Giganten wäre nicht wirklich überraschend." (red, 28.8.2018)