Foto: Amazon
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Wir schreiben das 17. Jahrhundert. Nachdem die Wikinger und später auch Christoph Kolumbus Amerika entdeckt haben, stoßen Seefahrer auf einen neuen Kontinent, der aber nur über einen sehr gefährlichen Seeweg erreichbar ist. Auf diesem herrschen zudem andere Gesetze, als auf der restlichen Welt. Seltsame Wesen treiben sich herum, übernatürliche Mächte wirken auf Landschaft und Bewohner.

Und obwohl die Bedingungen für Neuankömmlinge auf "Tera Vitae Aeternum" rau und feindselig sind, lockt das Land Abenteurer an, die nach Schätzen, Macht und Ruhm streben. In dieses recht originelle Szenario entlassen die Amazon Game Studios künftige Bewohner von New World (Windows), einem Online-Rollenspiel (MMORPG), das vor zwei Jahren vorgestellt wurde. Auf der Gamescom konnte der GameStandard erstmals einen Ausflug in das Spiel unternehmen.

Enthüllung von "New World" und anderen Titeln.
AmazonGameStudios

Persistente Welt

Man hat viel vor mit dem Spiel. Hunderte von Teilnehmern sollen sich jeweils auf einer gemeinsamen Instanz des Kontinents versammeln. Dafür will man auch technische Meisterleistungen vollbringen und hat nach eigenen Angaben eine Infrastruktur geschaffen, die automatisch neue Serverressourcen einbinden kann, ohne dass das Spielgeschehen beeinflusst wird.

Die Welt ist persistent, von Spielern vollbrachte Änderungen oder Bauten bleiben also (bis zu ihrer etwaigen Zerstörung). Man kann sich mit anderen Spielern zusammenschließen und Territorium erobern und kämpferisch gegen computergesteuerte Gegner oder andere Mitspieler ausweiten. Versprochen wird auch Städtebau.

Klassenlose Gesellschaft

Auf Klassen wird verzichtet, Spieler können sich frei spezialisieren. In kämpferischer Hinsicht stehen Schwerter, Musketen und allerlei andere zeitgemäße Kriegswerkzeuge zur Verfügung. Auch magische Bewaffnung soll es geben, zudem lässt sich auch legendäre Bewaffnung erbeuten.

Alle Charaktere verfügen über grundlegende Crafting-Skills. Wer bessere Ausrüstung oder andere Gegenstände basteln will, kann seine Skills wiederum entsprechend ausbauen. Crafting wird schon recht früh ins Spiel eingebunden, wobei sich New World hier offenbar eine kleine Scheibe bei Survival-MMOs wie Rust abschneidet.

Beispielsweise kommt man nur an das Fell von erlegten Tieren, wenn man ein Jagdmesser besitzt. Und auch das muss erst einmal konstruiert werden. "On the go" funktioniert das jedoch nicht, Voraussetzung ist zumindest ein kleines Lager, das auch wieder abgebaut werden kann.

Kurztrip mit Basics

Im angeleiteten Gameplay-Test wurde ein kurzer Einblick in diesen Prozess, die Jagd und schließlich die Eroberung eines feindlichen Stützpunkts gegeben. In technischer Hinsicht verlief der Trip einwandfrei. Sämtliche gezeigten Features allerdings heben das Game aus der Masse an Online-Rollenspielen noch nicht ab.

Die grafische Umsetzung der Welt ist gelungen, jedoch fehlt ihr an vielen Stellen noch die Politur. In Bewegung sieht die frühe Version New World schlechter aus, als auf den von Amazon bereit gestellten Screenshots. Überarbeitungswürdig ist auch noch die Menüführung, die einige sehr sinnvolle Neuerungen (etwa ein am Icon einer Ressource integrierten Mengenslider) beinhaltet, stellenweise aber sehr unübersichtlich wirkt. Die Kampfmechanik ist skill-basiert. Schüsse und Schläge müssen also gezielt werden, wie in einem Third-Person-Actiontitel.

Die Soundkulisse ist gelungen und untermalt die Atmosphäre des Games gut. Schade ist, dass es bei der kurzen Reise noch keinen Live-Blick auf die magischen Elemente und kurioseren Landschaften des Kontinents gab. Für die Umsetzung des Spieles nutzen die Entwickler übrigens die hauseigene Lumberyard-Engine.

Alpha-Test soll im Herbst starten

Bis sich die Allgemeinheit in der "Neuen Welt" niederlassen kann, dürfte noch einige Zeit vergehen. Im Herbst soll ein geschlossener Alpha-Test starten, für den sich Interessenten bereits registrieren können.

Ein angepeiltes Releasedatum für die finale Ausgabe des Games will Amazon noch nicht nennen. Insofern bleibt noch reichlich Zeit, um die ambitionierten Versprechungen zu erfüllen. (Georg Pichler aus Köln, 15.09.2018)