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US-Präsident Donald Trump warf bei seinem Besuch nach dem Hurrikan Küchenrollen in die Menge der Opfer.

Foto: Reuters / Jonathan Ernst

Washington – Durch den Hurrikan Maria sind auf Puerto Rico im vergangenen Jahr laut einer unabhängigen Studie knapp 3.000 Menschen ums Leben gekommen. 2.975 Menschen seien direkt durch den Wirbelsturm oder in dessen Folge gestorben, heißt es in der am Dienstag veröffentlichten Untersuchung von Wissenschaftern der George-Washington-Universität. Gouverneur Ricardo Rossello korrigierte nach Bekanntwerden der Studie die offizielle Zahl, die von seinem Amt angegeben wurde, nach oben.

Die Regierung des US-Territoriums Puerto Rico hatte die Studie in Auftrag gegeben. Die Wissenschafter verglichen die Sterbezahlen in der Zeit rund um den Wirbelsturm mit der durchschnittlichen Sterberate auf der Insel. Demnach stieg diese zwischen September 2017 und Februar 2018 um 22 Prozent. Eine von den US-Behörden veröffentlichte offizielle Bilanz ging dagegen von lediglich 64 Todesopfern durch den Hurrikan aus.

Trump: Opferzahl "vergleichsweise minimal"

US-Präsident Donald Trump hatte sich für seinen Umgang mit der Katastrophe auf Puerto Rico viel Kritik eingehandelt. Bei einem Besuch der Insel im vergangenen September hatte er die Zahl der Todesopfer als "vergleichsweise minimal" bezeichnet. Der Hilfe für die ungefähr zeitgleich vom Wirbelsturm Harvey heimgesuchten US-Bundesstaaten Texas und Louisiana hatte Trump dagegen eine hohe Priorität eingeräumt.

Maria hatte auf Puerto Rico zum Zusammenbruch der Strom- und Wasserversorgung sowie des Straßen- und Telefonnetzes geführt. Viele Dörfer waren monatelang von der Außenwelt abgeschnitten, kranke und alte Bewohner hatten keinen Zugang zu medizinischer Versorgung. (APA, 28.8.2018)