In Litauen wollen die größten Medienunternehmen und das Verteidigungsministerium bei der Abwehr möglicher russischer Cyber-Angriffe während der Wahlen im kommenden Jahr zusammenarbeiten. Ein am Dienstag geschlossenes Abkommen sieht unter anderem die Teilnahme von Medienvertretern an den Sitzungen des nationalen Rats für Cyber-Sicherheit vor, wie die Regierung in Vilnius mitteilte.

Infrastruktur

Das Verteidigungsministerium werde im Gegenzug Einblicke in die digitale Infrastruktur der Medien erhalten, sagte der stellvertretende Minister Edvinas Kerza bei der Unterzeichnung des Abkommens. Zudem werde die Regierung die Medienhäuser auf mögliche Angriffe vorbereiten und Gegenmaßnahmen ausarbeiten.

Medien und Regierung wollten gemeinsam "ein großes Chaos in der Gesellschaft und dem Staatsapparat" durch mögliche Cyber-Attacken verhindern, sagte Verteidigungsminister Raimundas Karoblis. Im März hatte der litauische Geheimdienst vor Versuchen "russischer Hacker" gewarnt, über das Internet die Präsidentschafts-, Kommunal- und Europawahlen im Jahr 2019 zu "beeinflussen". Bereits in den vergangenen Jahren hatten litauische Medien Angriffe auf ihre Webseiten und Netzwerke (APA, 29.8.2018)