Riot Games ist Hersteller von League of Legends, dem meistgespielten Game der Welt.

Foto: Riot Games
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Riot Games ist Hersteller von League of Legends, dem meistgespielten Game der Welt. Kürzlich wurde ein Bericht veröffentlicht, der das problematische Arbeitsklima bei dem Milliardenunternehmen öffentlich machte. So berichteten (ehemalige) Mitarbeiterinnen, dass bei der Firma Sexismus zur Tagesordnung gehört und Frauen kaum ernst genommen werden. Nun hat ein weiterer Ex-Mitarbeiter zu dem Unternehmen ausgepackt.

Vergewaltigungswitz kritisiert

Barry Hawkins war zwei Jahre lang Produktmanagement-Direktor bei Riot Games und verließ die Firma 2014, um danach bei Blizzard zu arbeiten. In einem längeren Blog-Artikel beschreibt er, dass er versucht hatte, das sexistische Arbeitsklima in der Führungsetage anzusprechen. Riot-Mitgründer Brandon Beck soll bei einem Firmenevent nämlich einen Vergewaltigungswitz erzählt haben. "Nein heißt nicht unbedingt nein", erzählte er dort über einen vielversprechenden Kandidaten für einen Job, der diese zuvor abgelehnt hatte.

Mitbegründer konfrontiert

Anfangs dachte sich der Ex-Mitarbeiter, dass es sich dabei wohl um einen einmaligen Fehltritt gehandelt haben muss. Als der Witz dann aber in einer firmenweiten Präsentation verwendet wurde, reicht es Hawkins. Er konfrontierte den Mitbegründer, nachdem sie auch zwei Mitarbeiterinnen bestürzt bei dem Ex-Prdouktmanagement-Direktor gemeldet hatten. In einer Mail wandte er sich in weiterer Folge an Beck, die laut Hawkins "diplomatisch" verfasst wurde.

Foto: Barry Hawkins

Über Mitarbeiter gespottet

Anstatt das Problem zu erkennen, wurde die Nachricht von Hawkins in der Führungsetage als Anlass genommen, um über den Mitarbeiter zu spotten. Das Resümee einer der Chefs lautete, dass man eher das Problem der "hypersensiblen Leute, die keine Absichten verstehen" angehen sollte. Schließlich wurde Hawkins zu einem Treffen mit Mitarbeitern der Rechts- und Kommunikationsabteilung einberufen, das den Titel "Die Stimme von Riot und Sinn für Humor" trug.

"Zu sensibel"

Dort lautete der Tenor, dass manche Menschen einfach zu "sensibel" sind Beck Vergewaltigung keinesfalls unterstütze. Ein Sinn für Humor gehöre aber zur Kultur von Riot Games, wurde dem Mitarbeiter klargestellt. Würde man diesen ablegen, wäre man so "langweilig" wie EA oder Blizzard. Nach dem Gespräch hatte Hawkins noch einmal Kontakt mit dem Ex-Mitgründer, auch dort wurde das Thema aber unter den Tisch gekehrt. Nachdem er bei der Firma isoliert wurde und keine Zukunft mehr sah, nahm er den Hut.

League of Legends

Riot Games will sich ändern

Riot Games hat kurz nach Bekanntwerden des Berichts Anfang August betont, dass man eine "Nulltoleranzpolitik bei Diskriminierung, Belästigung und Mobbing" verfolgt, die "aber nicht den eigenen Ansprüchen gerecht wurden". "Alle Mitarbeiter sind dafür verantwortlich, dass wir ein Umfeld schaffen, in dem jeder die gleichen Möglichkeiten hat und sein volles Potential entfalten kann", sagte der Kommunikationschef weiters. (red, 29.08.2018)