Die Anzahl ist entscheidend: Je mehr Stirnfalten, desto höher das Sterberisiko.

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Stress und Sorgen machen Falten, heißt es. Dass diese aber auch für etwas gut sein können, ist neu. Möglicherweise lässt sich nämlich an der Anzahl der tiefen Falten auf der Stirn erkennen, ob jemand ein erhöhtes Risiko hat, an einer Herzkrankheit zu sterben.

Zu diesem Ergebnis kam nun der französische Forscher Yolande Esquirol: "Wir untersuchten Stirnfalten im Augenbrauen-Bereich als Marker. Ein Blick auf das Gesicht eines Patienten reicht, um Alarm zu schlagen, und wir können ihm Ratschläge geben, wie das Risiko verringert werden kann."

Die Studienautoren hatten 3.200 gesunde Erwachsene auf die Anzahl ihrer Stirnfalten hin untersucht, sie je nach dem Ergebnis in Untergruppen eingeteilt und 20 Jahre lang nachverfolgt. Von den 233 Studienteilnehmern, die in dieser Zeit verstarben, hatten 15,2 Prozent zwei oder drei Stirnfalten, 6,6 Prozent eine Stirnfalte und 2,1 Prozent keine. Studienteilnehmer mit den meisten Stirnfalten hatten ein zehnmal erhöhtes Sterberisiko im Vergleich zu jenen ohne Stirnfalten.

Ursache unbekannt

Die Forscher kennen die genauen Ursachen dieser Zusammenhänge noch nicht. Vermutlich ist Arteriosklerose oder eine Verhärtung der Blutgefäße infolge von Ablagerungen (Plaque) dafür verantwortlich. Veränderungen im Collagen-Protein und oxidativer Stress scheinen sowohl bei Arteriosklerose als als auch bei Stirnfalten eine Rolle zu spielen. "Außerdem sind Blutgefäße in der Stirn sehr klein, reagieren möglicherweise sensibler auf die Plaqueentstehung und könnten somit ein früheres Zeichen von Gefäßalterung sein", so Esquirol.

"Unsere ersten Ergebnisse müssen in künftigen Studien bestätigt werden. Aber sie können schon jetzt in Arztpraxen und Krankenhäusern praktisch angewendet werden. Das kostet nichts und bedeutet keinerlei Risiko." (red, 30.8.2018)