Salzburg und Champions League, das passt nach wie vor nicht zusammen.

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Hannes Wolf: holte einen Elfmeter heraus, verschuldete aber auch den Anschlusstreffer für Belgrad.

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Entfesselte Serben.

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Ernüchterung bei Salzburg.

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Salzburg – Red Bull Salzburg hat auch im elften Anlauf einen neuen Weg gefunden, die Champions League zu verpassen. Diesmal gelang dies mit einem 2:2 im Playoff-Rückspiel gegen Roter Stern Belgrad. In einer Partie, die Salzburg praktisch permanent dominierte, reichten dank der Auswärtstorregel zwei chaotische Minuten zum fußballerischen Verderben.

Nach dem 0:0 im Hinspiel suchte Salzburg in der heimischen Arena vor 26.500 Zusehern, davon etwa 10.000 Gästefans, die Offensive. 2. Minute: Wolf schießt vorbei. 10. Minute: Daka hat nach einem Lainer-Traumpass inklusive Blindflug von Goalie Borjan das leere Tor vor sich, Savic grätscht in seinen Schuss. Salzburg war entfesselt, der Takt vorgegeben. Borjan ließ Ramalhos Gewaltschuss aus, parierte im Anschluss Haidaras Versuch (14.).

Dabburs Doppelschlag

19. Minute: Daka springt der Ball nach einer Salzburger Traumkombination vom Fuß, Borjan greift ein. Roter Stern war – nun ja, auch am Feld. Radonjic schoss drüber (30.), Milic nach einem Konter vorbei (32.). Salzburg blieb dominant, allein die Chancen versiegten. Die Gäste mauerten stabiler, Samassekous Weitschuss nahm das bekannte Borjan-Ende (42.). Aber dann, Minute 45: Ulmer flankt perfekt, Dabbur springt, hält den Innenrist hin, Kreuzeck, eine Aktion zum Einrahmen. 1:0, Pause.

Red Bull Salzburg misslingt erneut der Einzug in die Gruppenphase der Champions League. Nach dem 0:0-Hinspiel lag Salzburg im Rückspiel schon 2:0 vorne, als Roter Stern Belgrad innerhalb von eineinhalb Minuten den Ausgleich erzielte.
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Wiederanpfiff: Salzburg konterte, Wolfs Spitz im Strafraum war ungefährlich, der Salzburger wurde aber noch gefoult. Der sonst großzügige Schiedsrichter Cakir pfiff Elfer, Dabbur schickte Borjan ins falsche Eck. 2:0. Die Gastgeber blieben spielbestimmend, nach einer Stunde kam es zur ersten Eskalation: Daka und Pavkov krachten zusammen, Pongracic landete Stollen voraus auf dem liegenden Pavkov, dessen versuchter Revanchetritt verfehlte, Teamkollege Krsticic war kaum zu bändigen. Zweimal Gelb.

Hektik, Hektik, Hektik

65. Minute: Wolf verschenkt hinten einen Ball, Degenek flankt, Ben trifft. 1:2, nichts passiert. Anstoß, Ballverlust, Freistoß Crvena Zvezda, Salzburg schläft, Degenek köpfelt auf das lange Eck, Ben rasiert den Ball noch. Eine Absurdität, das 2:2. Salzburg brauchte wieder ein Tor, Haidaras Weitschuss flog vorbei (75.).

Der eingewechselte Yabo trat einen schönen Freistoß, Borjan flog erfolgreich. In das zuvor so saubere Kombinationsspiel des Serienmeisters mischten sich zunehmend Flanken nach dem Schema Hoffen und Beten, Dabbur und Ramalho vergaben Matchbälle aus fünf Metern (93., 94.). Salzburg stürmte verzweifelt und erfolglos, der Trostpreis heißt Europa League. (schau, 29.8.2018)

Champions-League-Playoff, Rückspiel, Mittwoch

Red Bull Salzburg – Roter Stern Belgrad 2:2 (2:0)
Red-Bull-Arena, 26.500 Zuschauer (ausverkauft), SR Cakir (TUR)

Torfolge:
1:0 (45.) Dabbur
2:0 (48.) Dabbur (Elfmeter)
2:1 (65.) Ben Nabouhane
2:2 (66.) Ben Nabouhane

Salzburg: Stankovic – Lainer, Ramalho, Pongracic, Ulmer – Haidara, Samassekou, H. Wolf, X. Schlager (83. Prevljak) – Daka (69. Yabo), Dabbur

Roter Stern: Borjan – Stojkovic, Savic, Degenek, Rodic – Krsticic, Jovicic – Simic (37. Jovancic), Ben Nabouhane, Radonjic (81. Gobeljic)- Milic (49. Pavkov)

Gelbe Karten: Pongracic, X. Schlager, Dabbur bzw. Krsticic, Stojkovic, Pavkov

Hinspiel 0:0, Roter Stern mit dem Gesamtscore von 2:2 aufgrund der Auswärtstorregel in der Champions League, Salzburg in der Gruppenphase der Europa League (Auslosung am Freitag, 13 Uhr)