US-Präsident Donald Trump fühlt sich von Google ungerecht behandelt.

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US-Präsident Donald Trump lässt mit seinem Vorwurf der Parteilichkeit gegen Google, Facebook und Twitter nicht locker. Am Mittwochabend postete er ein Video, mit dessen Hilfe nachgewiesen werden sollte, dass Google die Reden zur "Lage der Nation" seines Vorgängers Barack Obama intensiver auf der Homepage beworben habe als die Trumps.

Google konterte und erklärte, Trump habe 2017 im Gegensatz zu der Behauptung im Video noch gar keine "State of the Union" gehalten. Die erste Ansprache eines Präsidenten wird üblicherweise noch nicht offiziell unter dieser Bezeichnung geführt. Entsprechende wurde sie auch nicht auf der Google-Startseite verlinkt – ganze genau so, wie es 2009 bei der entsprechenden Rede von Barack Obama der Fall gewesen war. 2018 sei die "State of the Union"-Ansprache hingegen sehr wohl mit einem Livestream verbreitet worden. Das lässt sich auch mit einem Link auf ein Diskussionsforum von Trump-Fans bei Reddit belegen: Einer der Nutzer hatte dort vor sieben Monaten einen Screenshot gepostet, der die Google-Startseite samt Link auf die Trump-Rede zeigt.

Kritik

Bereits zuvor hatte Trump erklärt: "Google und Facebook und Twitter behandeln Konservative und Republikaner sehr unfair." "Sie versuchen wirklich, einen sehr großen Teil dieses Landes mundtot zu machen. Und diese Menschen wollen nicht mundtot gemacht werden. Es ist nicht richtig, es ist nicht fair, es könnte illegal sein", sagte er im Weißen Haus.

Auf die Frage nach einer möglichen Regulierung von Google sagte Trump: "Wir werden sehen. Wir wollen keine Regulierung, wir wollen Fairness."

Unterdrückung?

Trump hatte am Dienstag zunächst Google vorgeworfen, konservative Stimmen zu unterdrücken, und seine Kritik dann auch auf Facebook und Twitter ausgeweitet. Via Twitter hatte der US-Präsident zunächst kritisiert, wer auf Google nach "Trump News" suche, bekomme nur schlechte Nachrichten und Berichte der "Fake News Media" angezeigt – damit bezeichnet er ihm gegenüber kritisch eingestellte Medien.

Später hatte Trump an die Adresse von Google, Facebook und Twitter gesagt, sie behandelten große Teile der Bevölkerung unfair und sollten "lieber vorsichtig sein". Trumps Wirtschaftsberater Larry Kudlow hatte auf die Frage nach einer möglichen Regulierung von Google gesagt: "Wir schauen uns das an." Google hat die Vorwürfe Trumps zurückgewiesen. (APA, red, 30.8.2018)