Raus aus dem Stress, rein in die Erholung: Urlaub wirkt nachweislich lebensverlängernd.

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Wer sich Urlaub nimmt, kann damit sein Leben verlängern. "Niemand soll glauben, dass man mit einem ansonsten gesunden Lebensstil zu lange Arbeitszeiten und den Verzicht auf Urlaub wettmachen kann. Ferien können eine gute Methode sein, um Stress abzubauen", sagt Timo Strandberg von der Universität Helsinki auf einer Pressekonferenz des Europäischen Kardiologenkongresses in München.

Die von Strandberg vorgestellte Studie umfasst 1.222 männliche Manager, die zwischen 1919 und 1934 geboren wurden und in die "Helsinki Businessmen Study" eingeschlossen wurden. Teilnehmer hatten zumindest einen Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Die in München präsentierten Ergebnisse bezogen ein verlängertes Follow-up von 40 Jahren mit ein, bei dem auch Faktoren wie Arbeitszeiten, Schlafdauer und Urlaubszeiten berücksichtigt wurden. In einer Interventionsgruppe wurden Teilnehmer fünf Jahre lang alle vier Monate mündlich und schriftlich zu einem gesunden Lebensstil aufgefordert und bekamen bei Bedarf Medikamente gegen Risikofaktoren. Mitglieder der Kontrollgruppe erhielten bloß eine übliche Behandlung.

Stress weg

Das Fazit: In der Interventionsgruppe zeigte sich, dass kürzere Urlaube mit einer höheren Sterblichkeit verknüpft waren. Studienteilnehmer mit drei Wochen oder weniger Jahresurlaub hatten ein um 37 Prozent erhöhtes Risiko, zwischen 1974 und 2004 zu versterben, als Studienteilnehmer mit längerer Urlaubszeit.

"Studienteilnehmer mit kürzeren Urlauben arbeiteten länger und schliefen weniger als jene mit längeren Urlauben. Dieser stressreiche Lebensstil hat vermutlich einen stärkeren Einfluss, als die Gesundheits-Interventionen Vorteile bringen", so Strandberg. "Stressreduktion sollte ein wesentlicher Bestandteil von Programmen sein, die auf eine Verringerung der Risiken für kardiovaskuläre Krankheiten abzielen." (red, 2.9.2018)