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Die russische Fregatte Admiral Essen durchfuhr am Samstag den Bosporus in Richtung Mittelmeer.

Foto: REUTERS/Yoruk Isik

Moskau – Die russische Marine hält im Mittelmeer eine Übung ab. Der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge werden ab Samstag 25 Wasser- und 30 Luftfahrzeuge an dem Manöver teilnehmen, bei dem eine Woche lang Einsätze gegen U-Boote, Flugzeuge und Seeminen geübt werden. Seit Tagen melden Beobachter einen russischen Truppenaufmarsch.

Einer Auswertung von Reuters-Fotos der vergangenen Wochen ergab, dass mindestens drei Fregatten sowie mit Raketen bewaffnete Korvetten und Landungsschiffe den Bosporus durchquert haben. Einem Bericht der russischen Zeitung "Iswestija" vom Dienstag zufolge hat Russland im Mittelmeer die größte Militärpräsenz seit Beginn seiner Intervention in den Syrien-Krieg 2015 aufseiten von Präsident Bashar al-Assad zusammengezogen. Demnach umfasst die im Mittelmeer stationierte Flotte zehn Schiffe, die meisten davon mit Kalibr-Langstreckenraketen bewaffnet. Bereits vor Ort seien zudem zwei U-Boote.

Aufmarsch vor Syriens Küste

In den vergangenen Wochen haben sich die Hinweise auf einen bevorstehenden Angriff der syrischen Regierungstruppen auf die von Rebellen gehaltene Provinz Idlib in Nordsyrien verstärkt. Hunderttausende Rebellen und Extremisten waren nach ihrer militärischen Niederlage aus anderen Rebellengebieten in diese Provinz gebracht worden.

Zu den Hinweisen auf eine Offensive zählen auch über Rebellengebieten abgeworfene Flugblätter, auf denen die Menschen aufgefordert werden, die Wiederherstellung der staatlichen Gewalt zu akzeptieren. Der seit sieben Jahre andauernde Krieg nähere sich seinem Ende, hieß es.

Die Vereinten Nationen befürchten, dass eine Offensive eine neue Fluchtwelle auslösen könnte. Etwa 2,5 Millionen Menschen könnten sich dann in Richtung türkische Grenze bewegen. Am Montag hatten sich auch die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und US-Präsident Donald Trump besorgt über die Entwicklung um Idlib gezeigt und Russland aufgefordert, zu einer Deeskalation beizutragen. (red, Reuters, 30.8.2018)