Lazio Rom kürte sich 1999 zum letzten Sieger im Europapokal der Pokalsieger.

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Monaco – Die Uefa berät über die Einführung eines weiteren Europacup-Bewerbs unterhalb von Champions League und Europa League. Die Überlegungen befänden sich aber noch in einem frühen Anfangsstadium, gab der europäische Verband am Donnerstag kurz vor der Auslosung der Champions League bekannt. Debattiert werde in der Kommission für Klubbewerbe.

Die Initiative kann auch als Reaktion auf die umstrittenen Fifa-Pläne für ein neues Format der Klub-WM und eine Global Nations League interpretiert werden. Diese werden trotz der kolportierten Investorengelder von bis zu 25 Milliarden Dollar von der Uefa abgelehnt.

"Nachfolger" des Pokals der Pokalsieger

Nach Informationen der "Sport Bild" verfolgen die Klubkommission der Uefa und die europäische Klubvereinigung ECA folgende Reformpläne: Die Champions League soll wie bisher mit 32 Klubs gespielt werden. Die Europa League soll von 48 auf 32 gekürzt werden. Darunter soll ein dritter Bewerb, für den noch ein Name gesucht wird, mit weiteren 32 Teilnehmern eingeführt werden.

Bis 1999 wurde der Europacup der Cupsieger als weiterer Bewerb neben der Champions League und dem damaligen Uefa-Cup veranstaltet, dann allerdings ersatzlos gestrichen. Die nationalen Cupsieger treten seither in dem 2010 in Europa League umbenannten Bewerb an.

Attraktiver für EL und kleinere Länder

Durch die Reduzierung der Teilnehmerzahl in der Europa League soll die Attraktivität des Wettbewerbs, der deutlich im Schatten der Königsklasse steht, gesteigert werden. Das soll einhergehen mit einer besseren Vermarktung im TV und durch Sponsoren sowie höherem Zuschauerinteresse.

Außerdem soll Klubs aus kleineren Fußballnationen, etwa Skandinavien oder Osteuropa, der Zugang zum Europacup ermöglicht werden, ohne die Europa League – wie zunächst vorgeschlagen – auf 64 Teams aufstocken zu müssen. Die Vermarktung des neuen Wettbewerbs könnte vor allem über Internetplattformen stattfinden. Der nächste Europacup-Zyklus der Uefa läuft von 2021 bis 2024. (sid, APA, red, 30.8.2018)