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Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel traf auf ihrer Afrika-Reise den nigerianischen Präsidenten Muhammadu Buhari in Nairobi.

Foto: Reuters/AFOLABI SOTUNDE

Wolfsburg – Immer attraktiver präsentiert sich Afrika als Standort für die Fertigungsindustrie. Was in den vergangenen Jahrzehnten Südostasien war, könnte in den kommenden Jahren Afrika sein. Nun gab auch Volkswagen bekannt, seine Präsenz in Afrika ausbauen zu wollen. In der Region südlich der Sahara will das Unternehmen schrittweise eine Fahrzeugproduktion aufbauen.

Im Rahmen der Afrika-Reise der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel sollte am Freitag eine Absichtserklärung mit der Regierung von Nigeria unterzeichnet werden. Mit Ghana war eine solche Vereinbarung bereits am Donnerstag geschlossen worden.

Erklärtes Ziel sei, in beiden Ländern Montagewerke zu errichten, teilte Volkswagen mit. Für Ghana sollten zudem neue Mobilitätslösungen geprüft werden. Dabei gehe es unter anderem um die Einführung von Carsharing, Mitfahrdiensten sowie Miet- oder Shuttlediensten. Im Gegenzug habe sich Ghanas Regierung verpflichtet, den Automobilsektor zu reformieren und auszubauen. Dazu zähle auch eine bevorzugte Beschaffungspolitik für Fahrzeuge, die vor Ort in Ghana montiert werden.

Nigeria als Produktionsland

Die Vereinbarung mit Nigeria sehe vor, die Montage von vorproduzierten Fahrzeugen stufenweise aufzubauen. Das Land solle langfristig zu einer Drehscheibe für die Automobilindustrie an der Westküste Afrikas entwickelt werden. Dazu gehöre der Aufbau einer Ausbildungsakademie gemeinsam mit der deutschen Regierung, in der die ersten Mitarbeiter geschult werden.

Bei entsprechender Ertragslage wolle Volkswagen auch ein Fahrzeug- und Service-Netzwerk aufbauen. Im Gegenzug wolle die nigerianische Regierung beschlossene Reformen der Automobilpolitik beschleunigen. Dies beinhalte den stufenweisen Übergang vom reinen Importeur von Gebrauchtwagen zu einem Hersteller und Vertriebspartner von Neufahrzeugen.

Volkswagen unterhält bereits seit Mitte der 1950er Jahre ein großes Produktionswerk in Südafrika und montiert Fahrzeuge in Kenia sowie seit kurzem auch in Ruanda. Der afrikanische Automobilmarkt ist derzeit zwar vergleichsweise klein. Experten gehen aber davon aus, dass die Region künftig wachsen wird. (APA, red, 31.8.2018)