Das Motorola One.

Foto: Motorola
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Das Motorola One Power.

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Unter Ägide von Google galt Motorola als fortschrittlich, was die Versorgung der eigenen Smartphones mit Android-Updates anging. Seit der Übernahme durch Lenovo im Jahr 2014 hat sich das allerdings geändert. Für die Moto-Reihe etwa gewährt der Hersteller nur eine einmalige Aktualisierung auf die nächsthöhere Android-Version. Auch bei der Versorgung mit Sicherheitspatches hat sich die Situation verschlechtert.

Wer die Geräte der Marke mag, hat nun aber einen Lichtblick. Denn auf der IFA hat Lenovo nun das Motorola One und Motorola One Power vorgestellt. Es handelt sich um die ersten Android One-Handy aus eigenem Hause, wenn man von der auf Project Fi beschränkten Variante des Moto X4 absieht.

720p-Auflösung, Snapdragon 625

In puncto Spezifikationen liegt das One etwas hinter der aktuellen Moto G-Generation, die die Mittelklasse der Serie bildet. Gespart hat man etwa beim Display. Der Bildschirm kommt bei einer Diagonale von 5,9 Zoll auf nur 1.520 x 720 Pixel, was für ein Gerät dieses Segments alles andere als spektakulär ist. Zumindest aber dürfte die Akkulaufzeit davon profitieren. Ohrhörer und Frontkamera sitzen in einem "Notch".

Als Rechenknecht hat man den Snapdragon 625 von Qualcomm auserwählt. Auch dieser ist nicht mehr taufrisch, sollte aber die meisten Aufgaben abseits von anspruchsvollerem Gaming gut stemmen können. Dazu kommen vier GB RAM und 64 GB interner Speicher. Eine Erweiterung via microSD-Karte ist möglich. Der Quickcharge-kompatible Akku bringt eine Kapazität von 3.000 mAh mit und wird per USB-C geladen.

DualSIM mit separatem microSD-Steckplatz

Das Handy unterstützt neben LTE (Cat 4) auch Bluetooth 4.2, NFC und n-WLAN – allerdings nicht den 802.11ac-Standard. Wer will, kann auch zwei SIM-Karten verwenden. Da die microSD-Karte in einem eigenen Slot steckt, muss dafür nicht auf zusätzlichen Speicher verzichtet werden. Für schnelles Entsperren gibt es einen rückseitigen Fingerabdruckscanner und für konventionelle Kopfhörer ist ein eine 3,5mm-Klinke verbaut.

Bei der Kamera setzt man auf ein duales Modul, das mit einem 13-Megapixel- und einem 2-Megapixel-Sensor arbeitet. Die Frontkamera liefert eine Auflösung von acht Megapixel.

Android 9 ab Werk

Anstelle von Lenovos eigener, relativ originalgetreuen Android-Adaption, läuft auf dem Motorola One die "pure" Version von Googles mobilem Betriebssystem in der neuesten Version 9 "Pie". Als Teil des Android One-Programms werden damit auch Betriebssystemupdates für zwei Jahre garantiert. Sicherheitspatches werden monatlich drei Jahre lang geliefert.

Der Marktstart des Smartphones ist in Deutschland für Oktober geplant. Den Preis beziffert Lenovo mit 300 Euro. Ob und wann das Handy offiziell in Österreich landet, ist nicht bekannt, es soll jedenfalls in "verschiedenen europäischen Ländern" starten.

One Power: Höhere Auflösung, ac-WLAN

Das Motorola One Power bringt etwas stärkere Hardware in Form des Snapdragon 636 mit. Die Auflösung des 6,3-Zoll-Displays beläuft sich auf 2.246 x 1.080 Pixel und erfüllt damit den gängigen Standard.

Zum Einsatz kommt hier ein Snapdragon 636, der etwas mehr Leistung mitbringt. Zudem unterstützt das Gerät Bluetooth 5.0 und ac-WLAN. Es gibt ebenfalls vier GB RAM und 64 GB Speicher sowie einen separaten microSD-Slot. Es gibt auch eine Variant mit 32 GB Speicher und drei GB RAM.

Deutlich größerer Akku

Die Kamera liefert mit 16 und 5 MP (Hauptkamera) und 12 MP (Front) höhere Auflösungen. Deutlich größer fällt der Akku aus, der 5.000 mAh bietet und ebenfalls schnellladefähig ist. Auch hier gibt es einen Kopfhöreranschluss. Faktisch handelt es sich um eine mit anderer Firmware bespielte Ausgabe des Motorola P30 Note, das in China erhältlich ist.

Den Marktstart hat Motorola bislang nur für Indien verlautbart, allerdings ohne einen Preis zu nennen. Dort soll es ab Oktober zu haben sein. Ob und wann es nach Europa kommt, ist noch nicht bekannt. (red, 31.08.2018)