Volker Klüpfel, Michael Kobr, "Kluftinger". € 22,70 / 477 Seiten. Ullstein, Berlin 2018

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Das Allgäu hat es mit dem Autorenduo Volker Klüpfel und Michael Kobr auf die Bühne des Heimatkrimis geschafft. Inzwischen weiß der Leser, was man dort kulinarisch zu erwarten hat, wie man flucht und dass man sonntags in die Kirche geht. Letzteres macht Kommissar Kluftinger selten, ist er doch in sein Enkelkind vernarrt und verbringt seine Zeit am liebsten mit dem Butzele.

Die Idylle wird gestört, als auf dem Friedhof ein Holzkreuz mit Kluftingers Namen auftaucht. Es kommt noch schlimmer: Todesanzeigen folgen. Bei einem Volksfest schießt jemand auf Klufti. Der Kollege, der die Kugel abgefangen hat, stirbt, und Klufti bekommt einen Nervenzusammenbruch.

Klüpfel und Kobr begeben sich aus der Komfortzone des Heimatkrimis und bleiben doch gemütlich. Eingeschoben sind Kluftis Erinnerungen an seine Dorfjugend und eine "Rebellion", die bloß bewirkt hat, dass er in die Fußstapfen seines autoritären Vaters getreten ist und ebenfalls Polizist wurde. Nette Ferienlektüre, wenn man nicht von Serienkillern heimgesucht werden möchte. (Ingeborg Sperl, Album, 6.9.2018)