Es dürfte ein hartes Jahr für Adi Hütter in Frankfurt werden.

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Berlin – Eintracht Frankfurt hat am Samstag die dritte Niederlage im vierten Pflichtspiel hinnehmen müssen. Die Hessen unterlagen bei der Heimpremiere von Trainer Adi Hütter in der Fußball-Bundesliga Werder Bremen (Martin Harnik bis zur 59.) in einer packenden Begegnung in Unterzahl mit 1:2 (0:1). Frankfurt geriet früh (20. Osako) in Rückstand und musste nach einer roten Karte gegen Jetro Willems (32.) lange in Unterzahl spielen. Nichtsdestotrotz gelang den Adlern der Ausgleich (54. Haller Elfer). In der Nachspielzeit sorgte dann Milot Rashica für die Entscheidung zugusten der Bremer.

Bayern nicht voll gefordert

Bayern München übernahm mit einem lockeren 3:0 (1:0) beim VfB Stuttgart die Tabellenführung. Es war der 400. Bundesliga-Auswärtssieg der Bayern in ihrer Vereinsgeschichte. Ein starker Leon Goretzka brachte den regierenden Meister mit seinem ersten Pflichtspieltor im Trikot der Münchner (37.) in Führung. Torjäger Robert Lewandowski (62.) und Thomas Müller (76.) machten den gelungenen Saisonstart perfekt.

Die Schwaben dagegen feiern ihren 125. Geburtstag am kommenden Wochenende mit der Zwischenbilanz von null Punkten am Tabellenende sowie dem Erstrunden-Aus im DFB-Pokal.

Stuttgart schaffte es kaum, sich aus der Bayern-Umklammerung zu befreien und eigene Torchancen zu erarbeiten. Die Münchner vergaben dagegen viele weitere Chancen, David Alaba setzte einen Freistoß an die Stange (49.).

Nach zwei Spieltagen ebenfalls noch ohne Punkteverlust ist der VfL Wolfsburg nach einem 3:1 (1:1) gegen Bayer Leverkusen.

Hütter: "Sehr unglücklich"

"Ich würde die Niederlage als sehr unglücklich einschätzen. Wir haben 60 Minuten in Unterzahl heroisch gekämpft. Mir hat imponiert, wie meine Mannschaft zurückgekommen ist, sie wollte das Spiel umdrehen. Es tut mir Leid für die Mannschaft und die Fans, dass wir hier als Verlierer vom Platz gehen", sagte Hütter.

Der Österreicher hatte vor Spielbeginn einige Veränderungen in der Startelf des Pokalsiegers vorgenommen: PSG-Leihgabe Kevin Trapp stand bereits einen Tag nach seiner Verpflichtung wieder im Tor der Eintracht, Kroatiens Vizeweltmeister Ante Rebic fehlte weiterhin wegen Problemen am Sprunggelenk. Der zuletzt angeschlagene Kapitän David Abraham kehrte in die Startaufstellung zurück, Filip Kostic spielte erstmals von Beginn an.

Bei den Bremern stand BVB-Neuzugang Nuri Sahin noch nicht im Kader. Trainer Florian Kohfeldt nahm im Vergleich zum 1:1 beim Bundesliga-Auftakt gegen Hannover 96 nur eine Veränderung vor, der Harnik feierte nach Verletzungspause sein Saisondebüt.

Videobeweis funktioniert

Frankfurt startete zwar etwas besser in die Begegnung, doch Trapp war es, der in der 16. Minute einen Kopfball von Werder-Kapitän Max Kruse parierte. Kurz darauf musste sich der Nationalkeeper aber geschlagen geben: Yuya Osako verwertete einen Traumpass von Maximilian Eggestein eiskalt, Schiedsrichter Sören Storks hatte erst auf Abseits entschieden, nach kurzer Rücksprache mit dem Videoassistenten wurde der Treffer (21.) korrekterweise aber anerkannt.

Die Stimmung im mit 50.000 Zuschauern beinahe vollen Stadion heizte sich dadurch aber immer weiter auf. Linksverteidiger Williams konnte seine Emotionen nicht mehr unter Kontrolle halten, versetzte dem Bremer Theodor Gebre Selassie einen Schlag und wurde zurecht vom Platz gestellt (32.).

Im zweiten Durchgang sprintete Mijat Gacinovic nach einer schwachen Kopfballrückgabe von Ludwig Augustinsson in den Ball und wurde von Jiri Pavlenka gelegt. Der Tscheche konnte nach dem Zusammenstoß nicht mehr weiterspielen, den fälligen Strafstoß verwandelte Sebastien Haller (54.) souverän zum Frankfurter Ausgleich.

Die numerische Unterlegenheit der Eintracht war auf dem Feld nicht mehr zu spüren. Die nächste große Chance hatten aber wieder die Gäste, Osakos zweiter Treffer wurde nach einer Stunde wegen Abseits aber aberkannt. Abraham klärte kurz darauf noch einen Schuss von Gebre Selassie per Kopf knapp vor der Linie – ehe in der Nachspielzeit doch noch der K.o.-Schlag gegen Hütters Team kam.

Gregoritsch trifft

Ein Tor von Michael Gregoritsch (12. Min.) hatdem FC Augsburg nicht zum Sieg gegen Mönchengladbach gereicht. Der Österreicher fand weitere Chancen vor, Rekordeinkauf Alassane Plea glich aber für die Gäste zum 1:1-Endstand aus (68.). Hoffenheim (mit Florian Grillitsch) kam gegen Freiburg mit 3:1 zum ersten Sieg.

Gregoritsch nahm nach einem Fehler von Abwehrspieler Jantschke den Ball mit der Brust herunter und schoss ein. Bei einem Nachschuss des Steirers in einer Drangperiode nach der Pause verhinderte Keeper Posch mit einem Reflex das 2:0. Beide Teams weisen nach der zweiten Runde vier Punkte auf. Die Augsburger Abwehr – Martin Hinteregger spielte durch – hatte die starke Gladbacher Offensive meist gut im Griff, die Bayern blieben im Oberhaus gegen Borussia daheim weiter ungeschlagen (3-5-0).

Fehlstart von Bayer

Leverkusen verlor hingegen erneut, mit Keeper Ramazan Özcan, der einen Schuss von Yannick Gerhardt ins eigene Tor lenkte (36.), und Aleksandar Dragovic setzte es ein Heim-1:3 gegen Wolfsburg. In der nächsten Runde trifft der "Geheimfavorit" auf Bayern München. Wolfsburg-Neuzugang Pavao Pervan, der Ex-LASK-Keeper, verzeichnete eingelungenes Debüt, er ersetzte Koen Casteels, dessen Frau ein Kind erwartet.

Der 1. FC Nürnberg (mit Georg Margreitter) erreichte mit dem 1:1 gegen Mainz den ersten Punkt. (APA, red, 1.9.2018)

Ergebnisse Deutsche Bundesliga Samstag, 01.09.2018

1899 Hoffenheim – SC Freiburg 3:1 (0:1)
Hoffenheim: Grillitsch spielte durch, R. Zulj, Posch nicht im Kader; Freiburg: Lienhart Ersatz

Bayer Leverkusen – VfL Wolfsburg 1:3 (1:1)
Leverkusen: Özcan, Dragovic spielten durch, ohne Baumgartlinger/verletzt Eintracht

Frankfurt – Werder Bremen 1:2 (0:1)
Frankfurt: Trainer Hütter; Bremen: Harnik bis 59., Kainz, Friedl Ersatz

FC Augsburg – Borussia Mönchengladbach 1:1 (1:0)
Augsburg: Gregoritsch/Tor zum 1:0/12. bis 90., Hinteregger spielte durch, Danso Ersatz 1.

FC Nürnberg – FSV Mainz 05 1:1 (0:1)
Nürnberg: Margreitter spielte durch, ohne Jäger; Mainz: Onisiwo bis 81., Mwene ab 81.