Bischkek/Ankara – Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat den USA vorgeworfen, sich bei ihrer Sanktionspolitik wie "wilde Wölfe" zu verhalten. "Glaubt ihnen nicht", sagte Erdoğan am Sonntag bei einem Wirtschaftsforum in Kirgistan. Er kündigte zudem an, beim Handel mit Russland und anderen Ländern künftig den Dollar zu umgehen. Mit Russland verhandle die Türkei bereits über einen Handel ohne den Dollar. "Den Dollar zu benutzen schadet uns nur", sagte Erdoğan.

Die türkische Lira hat im August ein Viertel ihres Werts zum Dollar verloren. Verschärft wird die Währungskrise durch den Streit mit den USA um die Inhaftierung des US-Pastors Andrew Brunson, in dessen Zuge US-Präsident Donald Trump Sanktionen gegen zwei türkische Minister verhängt und die Zölle auf türkische Stahl- und Aluminiumimporte verdoppelt hat.

Auch der russische Rubel leidet unter Trumps Politik: Das letzte Mal war die Währung vor zwei Jahren so wenig wert wie im August, als die USA neue Sanktionen gegen Russland wegen dessen mutmaßlicher Verwicklung in den Giftanschlag auf den russischen Ex-Spion Sergej Skripal in Großbritannien angekündigt hatten. (APA, AFP, 2.9.2018)