Washington – Das Bangen auf ein Lebenszeichen des Mars-Veteranen Opportunity hält an, doch es gibt neue Hoffnung: Während sich der gigantische Staubsturm über dem Mars langsam legt, schreibt die US-Raumfahrtbehörde Nasa den altgedienten Rover noch nicht ab. "Die Sonne bricht durch den Nebel über dem Perseverance-Tal und bald sollte es ausreichend Sonnenlicht für Opportunity geben, um seine Batterien zu laden", sagte Nasa-Manager John Callas.

Opportunity rollt seit 2004 über den Roten Planeten. Nun herrscht Funkstille.
Foto: NASA/JPL-Caltech/Cornell/Arizona State University

Offline seit Juni

Am 10. Juni hatte Opportunity seine bisher letzte Nachricht geschickt, seither hat ein gigantischer Staubsturm den Roten Planeten in verhüllt und die Kommunikation ist abgebrochen. Der Rover war im Juli 2003 an Bord einer Trägerrakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral gestartet und rund am 25. Jänner 2004 auf dem Mars gelandet.

Seitdem rollt der rund 185 Kilo schwere, sechsrädrige Rover über den Mars – nicht ohne Probleme, aber mit bemerkenswertem Durchhaltevermögen. Schließlich war die Mission eigentlich nur auf 90 Tage angelegt. 2007 hatte Opportunity einen noch viel größeren Sturm überstanden.

Teilselfie aus besseren Tagen.
Foto: NASA/JPL-Caltech

Anderthalb Monate

Das Rover-Team der Nasa werde dem Rover demnächst über die Antennen des Deep Space Network Kommandosignale schicken, sagte Callas. "Angenommen wir hören von Opportunity, dann werden wir mit dem Prozess beginnen, seinen Status herauszubekommen und ihn wieder online zu bringen."

Man sei optimistisch – aber auch auf schlechte Neuigkeiten vorbereitet. "Wenn wir nach 45 Tagen nichts zurückhören, wird das Team gezwungenermaßen davon ausgehen, dass der Staub, der die Sonne blockiert hat, und die Kälte des Mars zu einem Problem geführt haben, von dem sich der Rover wahrscheinlich nicht erholen wird", sagte Callas. "Dann werden wir Opportunity nicht mehr aktiv kontaktieren. Aber in dem unwahrscheinlichen Fall, dass sich viel Staub auf den Solarpanels angesammelt hat, werden wir passiv noch für einige weitere Monate zuhören." (red, APA, 3.9.2018)