Uli Hoeneß teilt in einem Interview wieder einmal kräftig aus.

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München – Nach dem geplatzten Wechselwunsch von Jerome Boateng hat Bayern Münchens Vereinspräsident Uli Hoeneß den Sportdirektor von Paris Saint-Germain scharf kritisiert. "Ich würde Paris Saint-Germain raten, seinen Sportdirektor auszutauschen", sagte Hoeneß dem "Kicker" mit Blick auf den Portugiesen Antero Henrique und kritisierte dessen Verhandlungstaktik. "Dieser Mann ist kein Aushängeschild für diesen Verein. Wenn PSG ein Weltklub sein will, kann sich der Verein einen solchen Sportdirektor nicht leisten", betonte der 66-Jährige.

Die Bayern stören sich am Verhalten des französischen Spitzenklubs und von Henrique (50) bei den Verhandlungen um Jerome Boateng, aber auch um Renato Sanches. Angeblich hatte PSG in der vergangenen Woche Interesse am jungen Portugiesen gezeigt, einen Tag um die Transferentschädigung gefeilscht – sich dann aber nicht mehr gemeldet. Bei Boateng hatte Paris 38 Millionen Euro geboten, die Bayern wollten rund 50 Millionen.

"Mit Bayern kann man solche Sachen nicht machen"

Er wolle "keinen beleidigen, ich sage nur, dass man mit Bayern München solche Sachen nicht machen kann. Ganz besonders, wenn es um so einen Spieler geht", sagte Bayerns Sportdirektor Hasan Salihamidzic bereits am Wochenende bei Sky zum Fall Boateng. Auch Boateng selbst habe es so empfunden, dass "die Taktik der anderen Seite komisch war".

Laut Hoeneß habe der FC Bayern 50 Millionen gefordert, "weil wir Jerome nicht abgeben wollten und davon ausgingen, dass Paris diesen Betrag nicht zahlen würde", sagte er: "Außerdem wollten wir unserem Trainer, der diesen Spieler unbedingt behalten wollte, diesen Gefallen tun." (APA, sid, 3.9.2018)