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5G-Technologien dürften laut aktuellem Wissensstand nicht gefährlicher sein, als bisheriger Mobilfunk.

Foto: Reuters

5G, die nächste Generation des Mobilfunks, soll uns eine dramatische Verbesserung der Bandbreiten und Übertragungszeiten bringen. Die Technologie wird auch als möglicher Heilsbringer für die Versorgung ländlicher Gegenden mit schnellem Internet gesehen.

Doch wie schon zum Beginn der Handy-Ära gibt es auch Ängste hinsichtlich gesundheitlicher Risiken. Die Funkstrahlen könnten zu Krebserkrankungen führen oder auch die Zeugungsfähigkeit von Männern beeinträchtigen, wird kolportiert. Die Sorgen dürften aber unbegründet sein, legt man bei Android Authority dar.

Gefahrenquelle Strahlung

Einleitend ist wichtig, dass für den menschlichen Körper primär Gefahr durch ionisierende Strahlung ausgeht, deren Spektrum bei ultraviolettem Licht beginnt. Andere Strahlung wird nur in Ausnahmefällen und üblicherweise nur beim Einsatz hohen Energieaufwands zum Problem – etwa Mikrowellenstrahlung.

Schon bis heute wurden zahlreiche Studien zur Krebsgefahr von Handys durchgeführt. Eine signifikante Gefahr unter realen Bedingungen lässt sich auch aus zwei medial häufiger zitierten Untersuchungen (US National Toxicology Program, Ramazzini) nicht ableiten.

Handy-Boom sorgte nicht für mehr Krebserkrankungen

Vergleicht man zudem die Statistik von Krebserkrankungen in den USA mit jener der in Anspruch genommenen Mobilfunkangebote, so ist keine Korrelation erkennbar. Erkrankungsrate erreichte 1993 ihr bisheriges Hoch und liegt mittlerweile wieder auf dem Niveau der frühen 1980er. Bei Gehirntumoren blieb die Entwicklung auf einem konstanten Niveau. Die Mortailitätsrate ist so niedrig, wie noch nie. Gleichzeitig stellen rund 120 Mobilfunktarife je 100 Einwohner auch einen neuen Rekordwert dar. Die aktuellsten Zahlen stammen aus dem Jahr 2015.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat 2011 Handys als Krebsrisiko der Klasse 2B eingestuft. Das klingt zwar gefährlich, tatsächlich befinden sich die Telefone damit aber auf einer Stufe mit Aloe Vera-Extrakt und Essiggurken.

mmWave ebenfalls unbedenklich

Auch von den neuen Frequenzen, die im Rahmen von 5G genutzt werden, geht keine neue Gefahr aus. Diese befinden sich fast ausschließlich im niederfrequenten Bereich oder nutzen WLAN-Frequenzen.

Selbst mmWave, das höhere Frequenzen belegt, ist noch weit vom ionisierenden Spektrum. Es operiert zwischen 24 und 29 GHz. Ein Absorption durch den menschlichen Körper findet nur in oberen Hautschichten statt, tiefer liegendes Gewebe wird nicht erreicht und dementsprechend findet auch keine Durchdringung von Knochen statt. Hinzu kommen regulatorische Auflagen, die ein strenges Limit für den Energieoutput setzen.

Auch wenn ein Einsatz von 5G-Technologie demzufolge nicht problematischer sein sollte, als bestehender Mobilfunk, haben 180 Forscher im letzten Jahr eine Petition unterzeichnet und die Verzögerung des Einsatzes in der EU gefordert. Sie möchten die gesundheitlichen Risiken zuerst noch weiter erforschen. Mehr Erkenntnisse gewinnen zu wollen ist begrüßenswert, dennoch gibt es aber keinen Grund zur Annahme erhöhter Risiken durch 5G.

Handys und Fruchtbarkeit

Die Angst vor Impotenz wiederum schneidet ein anderes Thema an. Hier geht es nicht um Strahlung, sondern um die Wärme, die Handys erzeugen können. Wer sein Handy intensiv nutzt und in eine Tasche nahe seiner Weichteile aufbewahrt, könnte tatsächlich seine eigene Fertilität vorübergehend beeinträchtigen.

Die Lösungen hierfür sind einfach: Das Handy nicht an die Grenzen bringen oder zumindest nicht gleich danach einstecken sowie das Tragen lockerer Unterwäsche. (red, 03.09.2018)