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Im Osten viel Neues: Viktor Orbán auf großer Fahrt.

Foto: REUTERS/Massimo Pinca

Bischkek – Ungarns EU-kritischer Ministerpräsident Viktor Orbán sucht die Nähe der meist autoritär regierten turksprachigen Länder. Er nahm am Montag in Kirgistan in Zentralasien an einem Gipfel des Kooperationsrates der turksprachigen Staaten teil.

"Die alte Weltordnung, in der Kapital und Wissen von Westen nach Osten strömen, ist zusammengebrochen. Die neue Weltordnung wird von den Staaten bestimmt, die sich im Osten erheben", sagte Orbán der ungarischen Agentur MTI zufolge. "Ungarn hat die Zusammenarbeit der Länder mit Turk-Identität immer schon sehr aufmerksam verfolgt." Diese Länder bewahrten ihre Sprache, Kultur und Tradition auch in der modernen Welt, sagte er in Tscholpon-Ata am See Issyk-Kul.

Auch Erdoğan mit von der Partie

An dem Gipfel nahmen auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan und seine Kollegen aus Kirgistan, Kasachstan, Usbekistan und Aserbaidschan teil. Ungarn erhielt in der Organisation einen Status als Beobachter. Der kirgisische Präsident Sooronbai Scheenbekow lobte, dass Ungarn an seinem historischen Zusammenhang mit den Turkvölkern festhalte.

Äußerer Anlass des Präsidententreffens waren die Weltnomadenspiele. Etwa 2.000 Sportler aus 80 Ländern messen sich in Disziplinen wie Reiten, Bogenschießen oder Ringen, die für Nomaden und Hirten wichtig sind. (APA, 3.9.2018)