Moskau – Als Vergeltung für US-Sanktionen will der russische Außenminister Sergej Lawrow vermeintliche Gegner Russlands in Amerika "bestrafen". Moskau werde nicht Gleiches mit Gleichem vergelten, sagte Lawrow am Montag vor Studenten. Eine spiegelbildliche Reaktion sei nicht immer sinnvoll. Moskau werde genau die Personen treffen, "die am Schwungrad der Russophobie drehen".

Die USA hatten zuletzt wegen des Giftanschlags auf den russischen Ex-Agenten Sergej Skripal in Großbritannien Finanz- und Handelssanktionen verhängt. London und Washington machen Moskau verantwortlich, Russland weist das zurück. Daneben ist eine Vielzahl anderer Strafmaßnahmen in Kraft.

Lawrow hielt wie jedes Jahr zu Beginn des akademischen Jahres eine Grundsatzrede an der Moskauer Universität MGIMO, an der Russland seinen Diplomatennachwuchs ausbildet. Russland sei zu einer raschen Verbesserung der Beziehungen zu den USA bereit, wenn auch Washington dies wolle, sagte der Minister der Agentur Interfax zufolge. Zugleich warf er den USA vor, im Konflikt in der Ostukraine voreingenommen zu sein und den "Launen der ukrainischen Führung" nachzugeben. Die Regierung in Kiew kämpft im Osten des Landes seit mehr als vier Jahren gegen Separatisten, die von Russland militärisch unterstützt werden. (APA, 3.9.2018)