Putin möge nicht nur Kinder, er möge grundsätzlich Menschen, sagte sein Sprecher Dmitri Peskow.

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Eine Szene aus "Moskau. Kreml. Putin".

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Moskau – Im russischen Staatsfernsehen gibt es eine neue Show über Präsident Wladimir Putin: Am Sonntag lief die erste Folge "Moskau. Kreml. Putin" beim Sender Rossija 1, in der Putin unter anderem beim Pilzesammeln in Sibirien und bei Gesprächen mit Minenarbeitern und Schulkindern zu sehen war.

Informationen über den Präsidenten und seine Arbeit sollten "korrekt und nicht verzerrt gezeigt werden", erklärte Putins Sprecher Dmitri Peskow am Montag.

Putins Beliebtheitswerte eingebrochen

Putins Beliebtheitswerte sind in jüngster Zeit angesichts der unpopulären geplanten Pensionsreform massiv eingebrochen. Ein großer Teil der einstündigen Sendezeit wurde darauf verwendet, Putins Ansichten zu den Rentenplänen zu loben. Peskow betonte, dass es sich nicht um eine Sendung des Kreml handle, sondern um eine Sendung der staatlichen Rundfunkgesellschaft WGTRK.

Peskow selbst war in der ersten Folge in einem ausführlichen Interview zu sehen, in dem er die privaten und beruflichen Erfolge des Präsidenten hervorhob. "Putin mag nicht nur Kinder, grundsätzlich mag er Menschen", sagte der Kreml-Sprecher dem Moderator.

Proteste zu Pensionsantrittsalter

Erst am Sonntag waren tausende Russen gegen die Pläne der Regierung auf die Straße gegangen, das Pensionseintrittsalter anzuheben. Die anhaltenden Proteste sind zu einer großen Herausforderung für Putin geworden.

Vergangene Woche hatte er daher in einer Fernsehansprache Zugeständnisse gemacht: So solle das Pensionseintrittsalter für Frauen nicht wie ursprünglich vorgesehen um acht, sondern nur um fünf Jahre angehoben werden und künftig bei 60 Jahren liegen.

Bei Männern soll es von 60 auf 65 Jahre angehoben werden. Es ist die erste Anhebung des Pensionsalters in Russland seit fast 90 Jahren. Eine Anhebung des Pensionsalters dürfte dazu führen, dass viele Männer kaum mehr den Renteneintritt erleben – sie werden im Durchschnitt nur 65 Jahre alt. (APA, AFP, 3.9.2018)