Von links: Tati (Xenia Tiling), Mel (Genija Rykova), Lou (Josephine Ehlert) und Eve (Teresa Rizos) beim Picknick im Englischen Garten in München.

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Vier Freundinnen um die dreißig, vier tickende Uhren, viermal Babywunsch, verkorkste Gspusis, Wohnungsnot, prekäre Arbeitsverhältnisse: Das sind die Ingredienzen einer neuen Serie, die das Bayerische Fernsehen produziert hat. "Servus Baby" nennen die Macher Natalie Spinell und Felix Hellmann ihre vierteilige Reihe, die schon jetzt online in der BR-Mediathek abzurufen ist und erst am 11. September in einem Stück im linearen Fernsehen läuft.

Zugegeben, der Inhalt klingt sehr nach "Sex and the City" für Arme. Aber weil Tati, Mel, Lou und Eve in München und nicht in New York auf der Suche nach Mr. Right sind, gerät die Serie um einiges bodenständiger und vor allem um vieles frecher.

Mit viel trockenem Humor geht es da feuchtfröhlich zur Sache, wenn etwa Mel (Genija Rykova) endlich mal wieder einen befriedigenden Quickie erleben will und es aber nicht so richtig flutschen mag. Oder wenn sich gefüllte Kondome tief in Körperöffnungen verlieren und sich nicht ohne fremde Hilfe hervorholen lassen. Wo ist die Pinzette?!

In jeder Folge steht eine der Freundinnen im Mittelpunkt, jede hat ganz stereotyp mit anderen Problemen zu kämpfen. Die treue Lou (Josephine Ehlert) wird von ihrem Freund verlassen, er hat ihre Kollegin geschwängert. Die brave Eve (Teresa Rizos) ist sich nicht mehr sicher, ob der liebe Basti der Richtige ist. Und die lustige Tati (Xenia Tiling) tut sich allerhand an für eine Samenspende.

Die Autoren gehen recht liebevoll mit ihren Protagonistinnen um, nur manchmal wünscht man sich mehr Zeit mit ihnen. 30 Minuten pro Folge lassen doch nicht allzu viel Tiefgang zu. Trotzdem: leichte, aber keine seichte Unterhaltung. Gerne mehr davon! (Astrid Ebenführer, 4.9.2019)