Conway Savage ist tot. Im Alter von 58 Jahren erlag der Pianist von Nick Caves Band The Bad Seeds an den Folgen einer Krebserkrankung.

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Conway Savage war ein Anzug aus der zweiten Reihe. Das reichte vollkommen, denn in einer Band ist meist nur Platz für eine Rampensau. Bei Nick Cave und den Bad Seeds ist das klar geregelt, wie schon der Name zeigt.

Der australische Musiker Conway Victor Savage war fast drei Jahrzehnte lang Mitglied der Bösen Samen. Er war ein eher stiller Typ, einer, der die richtigen Tasten zur richtigen Zeit drücken konnte, ein Instinktmusiker und als solcher dem Anforderungsprofil einer Band wie der Caves vollständig entsprechend.

Portion Soul

Savage spielte das Piano und seine Orgel meist getragen, das konvenierte vor allem mit den Balladen, bei denen Cave nicht selbst am Klavier saß. Savage verlieh ihnen oft jene Portion Soul, die sie so richtig edel wirken ließen.

"The Ones You Love": Ein hübsches Kleinod aus Savages im Jahr 2000 erschienenem Soloalbum "Nothing Broken".
Tobias Ryan

Nebenbei und davor war er in der Independent-Szene des Kontinents umtriebig. Savage spielte mit Robert Forster von den Go-Betweens, David McComb von den Triffids und veröffentlichte ein paar Soloalben, auf denen wiederum Mick Harvey mitspielte oder Charlie Owen von den Beasts of Bourbon. Alles herrlich verwitterte Typen mit Stil und einem Hang zum Abgrund.

Im Vorjahr musste sich Savage wegen eines Gehirntumors einer Operation unterziehen. Im Alter von 58 Jahren ist Conway Savage nun gestorben. (Karl Fluch, 4.9.2018)