Googles Bilderkennungs-KI soll Menschen belastende Arbeit abnehmen und gleichzeitig mehr Ergebnisse liefern.

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Die Arbeit von Ermittlern ist oft kein leichtes Brot. Insbesondere wenn es um Fälle von Kindesmissbrauch geht, müssen Menschen oft verstörende Bilder sichten, um Opfer, Täter und Orte zu identifizieren und die Löschung von derlei Material zu veranlassen.

Hilfe können die Organisationen und Strafverfolgungsbehörden, die sich diesen Recherchen widmen, nun von Google erhalten. Der Techkonzern bietet nun ein Toolkit mit Künstlicher Intelligenz an. Damit sollen nicht nur mehr Fälle entdeckt, sondern auch die Menschen entlastet werden.

KI erkennt neue Missbrauchs-Aufnahmen

Natürlich gibt es auch heute schon softwaregestützte Hilfe. Die verwendeten Suchprogramme arbeiten allerdings in der Regel nach einem simplen Prinzip. Sie erzeugen Hash-Werte für alle bisher entdeckten Bilder und sichern diese in einer Datenbank. Anhand eines Abgleichs dieser Hashes mit neu eingelesenen Fotos sind sie in der Lage zu erkennen, wenn ein Foto erneut auftaucht.

Die KI-gestützte Suche geht jedoch weiter. Sie soll dank eines gezielt trainierten neuronalen Netzwerks in der Lage sein, auch bisher nicht identifizierte Abbildungen mit Kindesmissbrauch zu entdecken. Google gibt an, dass damit um 700 Prozent mehr Kinderpornos entdeckt werden könnten, während gleichzeitig weniger Menschen sich mit den belastenden Bildern konfrontieren müssen.

Kostenlos für NGOs

Die Technologie wird über die "Content Safety"-Schnittstelle verfügbar gemacht. NGOs und Partnerunternehmen von Google erhalten kostenlosen Zugriff darauf. Eine der ersten Organisationen, die die KI zum Einsatz bringen wird, ist die Internet Watch Foundation. Nonprofits, die auch an einer Verwendung interessiert sind, können Google über ein Online-Formular kontaktieren. (red, 04.09.2018)