Granada – In der Meerenge von Gibraltar sind am Dienstag erneut 198 Flüchtlinge aus acht Booten gerettet worden. Wie die Seenotrettungsorganisation Salvamento Maritimo auf Twitter mitteilte werden die 176 Männer, 13 Frauen und neun Minderjährigen nun alle zusammen auf einem Schiff zum Hafen von Algeciras in der südspanischen Region Andalusien gebracht.

Erst am Montag waren 667 Menschen aus Nordafrika und von Staaten südlich der Sahara in mehreren Booten in der Meerenge von Gibraltar sowie im westlichen Mittelmeer geborgen worden. Auch unter diesen Geretteten waren den amtlichen Angaben zufolge mehrere Frauen und Kinder.

Migranten werden in Aufnahmezentren gebracht

Die von Spanien geborgenen Migranten werden zunächst in die sogenannten "Zentren zur Vorläufigen Aufnahme von Ausländern" (CATE) gebracht. Da sich die Migrationsrouten nach Europa in den vergangenen Monaten in Richtung Spanien verlagert haben, muss das Land schneller neue Aufnahmezentren errichten. 241 der am Montag geborgenen Flüchtlinge kamen zum Beispiel nach Medienberichten in ein neues CATE, das das spanische Militär erst Ende August unter anderem mit mehreren großen Zelten im Hafen der andalusischen Mittelmeerstadt Motril etwa 50 Kilometer südlich von Granada fertig errichtet hatte.

Obwohl die Gesamtzahl der Migranten, die über das Meer nach Europa kommen, dieses Jahr deutlich abgenommen hat, steigen die Ankünfte über die westliche Mittelmeerroute nach Spanien. In den ersten acht Monaten des Jahres seien mehr als 28.5000 Flüchtlinge über die westliche Mittelmeer-Route in Spanien angekommen, hieß es in einer jüngsten Bilanz der Internationalen Organisation für Migration (IOM). Das sind rund dreimal so viele wie im Vorjahreszeitraum. Im selben Zeitraum kamen in Italien knapp 20.000 und in Griechenland knapp 19.000 Flüchtlinge an. Die Straße von Gibraltar zwischen Marokko und Spanien ist an ihrer engsten Stelle lediglich 14 Kilometer breit. (APA, 4.9.2018)