Das Drama beginnt mit einer wilden Party, Schülerin Isy stürzt sich in die noch junge Nacht, nimmt Drogen, verliert die Kontrolle, wird bewusstlos. Auch ihre Mitschüler betrinken sich, die ausgelassene Stimmung kippt. Lenny ist der Erste, er hatte die Idee dazu: Er zieht Isy aus, vergewaltigt sie. Sein Freund Martin macht weiter. "Fick sie jetzt, sonst ficken wir dich", sagen sie zu Jonas. Und der macht mit, ist als Letzter an der Reihe.

Sexuelle Gewalt unter Jugendlichen ist ein Thema, über das noch immer oft geschwiegen wird, meist aus Scham. Mit "Alles Isy" – ARD zeigt den Film am Mittwoch um 20.15 Uhr – gelingt den Machern Mark Monheim und Max Eipp eine wichtige und sensible Auseinandersetzung mit einer Problematik, über die auch in der Öffentlichkeit nach wie vor zu wenig geredet wird.

Foto: RBB/ARD

Ganz nah dran

Die Geschichte berührt und ist vor allem ganz nach dran an der Lebenswelt der Jugendlichen. Das liegt neben dem Drehbuch auch am hervorragenden Cast, allen voran Milena Tscharntke und Michelangelo Fortuzzi, die Isy und Jonas spielen. Die Geschichte wird hauptsächlich aus ihrer Perspektive erzählt, gezeigt wird aber auch die Sicht der Eltern.

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Isy kann sich nicht mehr erinnern, was während der Party passiert ist. Sie hat Schmerzen im Unterleib. "Das schaut nach heftigem Geschlechtsverkehr aus", sagt die Gynäkologin, bietet Hilfe an, erklärt Handlungsmöglichkeiten. Die wichtigste Frage jetzt für Isys Mutter: Was braucht eigentlich jemand, der vergewaltigt wurde?

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Der Film bietet keine Lösungen an, auch kein Happy End. "Keine unserer Figuren ist einfach nur gut oder böse. Die Entscheidungen, die sie im Laufe der Erzählung treffen, sind es, die offenbaren, welche innere Haltung sie zu der Tat einnehmen", sagen Mark Monheim und Max Eipp, "unser Ziel war es, die Zuschauer aus der sicheren Distanz des Fernsehsessels herauszuholen, sie emotional stark zu involvieren." Das ist gelungen. (Astrid Ebenführer, 5.9.2018)

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