Welches Superhelden-Game hat Ihnen bisher am besten gefallen?

Bild: Marvel's Spider-Man / Insomniac
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DER STANDARD

In Marvel's Spider-Man wird man zu Peter Parker, der bereits seit acht Jahren als Spinnenmann für Recht und Ordnung sorgt. Kingpin Fisk wurde dingfest gemacht, doch nun kämpfen gleich mehrere Schurken um die Kontrolle über New York City. So wird die Stadt, die niemals schläft, zum Spielplatz für alle, die immer schon genetisch mutierte Superkräfte ausprobieren wollten. Spider-Man springt, schwingt und katapultiert sich von heroischen Tönen begleitet in den nicht ganz originalgetreuen Häuserschluchten von einem Krisenherd zum anderen. Greift der Polizei unter die Arme und wischt mit Gangstern und Dämonen den Boden auf.

Durchkreuzt man nicht gerade teuflische Masterpläne, erkundet man die mit wuselnden Passanten und Sehenswürdigkeiten gespickte offene Spielwelt. Bankräuber und Kleinkriminelle warten darauf, vermöbelt zu werden oder in Netzen zu landen. Ein weiterer Tunichtgut amüsiert sich damit, Bomben zu legen. Und einem Unifreund hilft man, Proben von Schadstoffwolken zu sammeln. Zwischendurch darf man das Ganzkörperkostüm ablegen und in Peters Alltag eintauchen. Bei Tag und Nacht, Gewitter und Sonnenschein, kein Aspekt der Comicvorlage wurde ausgelassen.

Was ist gut gelungen?

Besonders an Marvel's Spider-Man ist, wie die vielen Facetten des Protagonisten und der Geschichte nahtlos ineinandergreifen. Und wie sich mit jedem Ereignis die Beziehungen zwischen den Charakteren weiterentwickeln und sich die Welt um einen herum verändert. Man hilft Tante May bei der Arbeit in der Obdachlosenherberge und stößt dabei auf die düsteren Machenschaften des Leiters. Als junger Forscher löst man in Doktor Octavius' Labor knifflige Halbleiterrätsel und entwickelt nebenbei ein paar coole Tools fürs Gefecht, während man die Entstehung eines der tragischsten Antagonisten miterlebt. Immer wieder wird auf überraschende Weise die Handlung vorangebracht. So übernimmt etwa Reporterin und On-off-Freundin Mary-Jane regelmäßig das Ruder und deckt sinistere Verschwörungen auf. Und bei der Rettung eines jungen Mannes wechselt die Spielerperspektive in die Rolle des Geretteten, mit dem man dann ganz aufgebracht durch die City zum nächsten Kapitel spaziert.

Für Abwechslung sorgt nicht zuletzt die Verknüpfung Spider-Mans vieler Talente im Kampf gegen Bösewichte. Mit der gleichen Leichtigkeit, mit der man durch die Lüfte wirbelt, teilt man Haken aus und nutzt seine Spinnenfäden, um Gegner an Wände zu klatschen oder aus dem Hinterhalt abzugreifen. Freigeschaltete Fertigkeiten, Kostüme und Gadgets erlauben schlagkräftige Attacken genauso wie das Stellen von Fallen und Elektroschocks. Variierende Gegnertypen stellen die eigenen Kombofähigkeiten auf die Probe. Und Bosskämpfe sorgen für jene Herausforderungen, die Spidey an die Grenzen bringen. Zumindest, wenn man auf höherem Schwierigkeitsgrad spielt.

Was ist nicht gut gelungen?

Die Fassade dieses Comictraums bröckelt immer dann, wenn die Dramatik auf Quicktime-Höhepunkte reduziert wird. Die Ladezeiten beim Wechsel zwischen Innen- und Außenbereichen könnten gewiss auch seltener das Geschehen unterbrechen. Und eine realistische Simulation der Stadtbewohner und des Verkehrs sollte man nicht erwarten. In Summe können diese Schnitzer das starke Gerüst aber nicht ins Wanken bringen.

Fazit

Wenngleich das Verderben wie ein Damoklesschwert stets über New York City hängt, Marvel's Spider-Mans pure Spielfreude ist nicht zu bezwingen. Von Peter Parkers Doppelleben über die einprägsamen Mitstreiter und Bösewichte bis hin zum selbstironisch auf den Punkt gebrachten Superheldengefühl: Das ist eine interaktive Liebeserklärung, die sich Fans lange verdient haben und Actionfreunde generell einspinnen dürfte. (Zsolt Wilhelm, 6.9.2018)