Jerusalem – Nach neuen Unruhen an der Grenze hat Israel seinen einzigen Personenübergang in den Gazastreifen wieder geschlossen. Die israelische Armee teilte am Mittwoch mit, Hunderte Palästinenser hätten am Vortag Steine geworfen und Infrastruktur am Erez-Übergang beschädigt. Deshalb sei beschlossen worden, den Übergang bis zur Reparatur der Schäden zu schließen.

Bis dahin sei es nur in einzelnen humanitären Fällen möglich, die Grenze zu passieren. Insgesamt gibt es drei Übergänge in den Gazastreifen, die noch benutzt werden. Israel kontrolliert neben Erez auch den Warenübergang Kerem Shalom. Als weiteren Grenzübergang für Personen gibt es Rafah, dieser wird von Ägypten kontrolliert.

Soldat erschossen

Seit Ende März sind bei Protesten und Zusammenstößen nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza mehr als 170 Palästinenser von israelischen Soldaten getötet worden. Ein israelischer Soldat wurde erschossen. Die Palästinenser fordern eine Aufhebung der Gaza-Blockade sowie eine Rückkehr palästinensischer Flüchtlinge in Gebiete, die heute zu Israel gehören. Israel lehnt dies ab.

Israel hat vor mehr als zehn Jahren eine Blockade über das Küstengebiet verhängt, diese wird von Ägypten mitgetragen. Israel und die im Gazastreifen herrschende radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas haben in den vergangenen Wochen versucht, sich auf eine Waffenruhe zu verständigen. Ägypten vermittelt zwischen den Parteien. Die Hamas wird von EU und USA als Terrororganisation eingestuft. (APA, 5.9.2018)