Helene Fischer wird aktuell auf sozialen Medien beschimpft.

Foto: APA/HERBERT PFARRHOFER

In der Schlagerwelt gilt Helene Fischer als einer der größten Stars – nun hat sich die deutsche Sängerin auch politisch zu den aktuellen Ereignissen in Chemnitz geäußert. Auf Facebook schrieb sie: "Wir können und dürfen nicht ausblenden, was zurzeit in unserem Land passiert, doch wir können zum Glück auch sehen, wie groß der Zusammenhalt gleichzeitig ist – das sollte uns stolz machen." Musik sei ein Zeichen der Verbundenheit. Dazu teilte sie den Hashtag #WirSindMehr, der für ein Konzert gegen Ausländerfeindlichkeit und rechtsextreme Gewalt in Chemnitz genutzt wurde. Das gefiel vielen Nutzern nicht.

Hasspostings

Fischers Posting zog viel positives Feedback an, sorgte aber auch für eine Welle an Hasspostings auf Facebook und Twitter. So schreibt ein Nutzer: "Ab sofort sind Sie für mich gestorben, ich werde alles von Ihnen entsorgen, dem größten Teil Ihrer Fans sind Sie in den Rücken gefallen." Ein weiterer fordert sie auf, "einfach mal die Fresse zu halten", noch einer findet es "schade", dass Fischer "den Lemmingen" folge, ein anderer sieht sie als "Untertan des Systems". Ein User fordert Fischer auf, "eine Woche lang in einem Asylantenheim zu arbeiten", und fügt hinzu: "Mal sehen, wie lange es dauert, bis sie von ihren Goldstücken gefi... wird." Einige Nutzer wünschen der Sängerin den Tod, zahlreiche weitere kündigen an, ihre CDs zu entsorgen.

Konzert gegen rechts

In Chemnitz hatten zahlreiche Bands wie die Toten Hosen, Kraftklub und der Rapper Marteria ein Konzert gegeben, um gegen Rassismus zu protestieren. 65.000 Personen sollen dieses besucht haben. Zuvor war es tagelang zu Demonstrationen von Rechtsgerichteten, Neonazis und Gegnern der Flüchtlingspolitik der deutschen Regierung sowie zu Gegenprotesten gekommen.

Anlass für die Proteste war die Tötung eines 35-jährigen Deutschen am Rande des Stadtfestes in Chemnitz. Zwei mutmaßlich aus Syrien und dem Irak stammende Verdächtige befinden sich in Untersuchungshaft, nach einem weiteren wird derzeit gefahndet. Danach war es zu Demonstrationen und rassistischen Ausschreitungen gekommen, derzeit laufen 51 Ermittlungsverfahren, unter anderem wegen Hitlergrüßen und Körperverletzungsdelikten. (red, 5.9.2018)